Einige kennen sie schon, die neuen Besitzer des Landgasthof Adler in Grüningen. Das ist einerseits Reto Mauerhofer, Jurist mit eigener Kanzlei in Zürich und Geschäftsführer und Stiftungsrat der Peter Monteverdi Automobilbau Stiftung, und Nikos Papanikolaou, der in Bern die Gastronomiefachschule absolviert und sich in Verkauf und Betriebswirtschaft weitergebildet hat. Während Mauerhofer die Administration übernehmen wird, wird Papanikolaou sich an der Front um Gäste und Mitarbeitende kümmern.
Zürioberland24: Gastronomiebetriebe sind nicht unbedingt beliebte Investionsprojekte. Weshalb haben Sie den «Adler» gekauft?
Reto Mauerhofer: Ich hatte immer wieder mit Mandaten für Gastronomiebetriebe zu tun, besass selbst ein Hotel, und gemeinsam mit Nikos haben wir das Restaurant «zum Trauben» in Küsnacht geführt. Wir mussten dort allerdings schliessen, weil die Vermieterschaft ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Die Besitzer wollten nicht in die Kücheninfrastruktur investieren, obwohl das eindeutig nötig war.
Papanikolaou: Beim Gasherd funktionierte die Flamme nicht richtig, es konnte nie die benötigte Temperatur erreicht werden. Ich habe Abklärungen mit dem Gaswerk gemacht, doch der Gasdruck war nicht das Problem.
Mauerhofer: Es ging einfach nicht vorwärts, unser Koch konnte nicht richtig arbeiten und es war klar, wenn der Besitzer keinen neuen Herd finanzieren will, müssen wir die Verträge künden. Wir hatten schon viel Geld in Mobiliar und Inneneinrichtung gesteckt, die Kücheninfrastruktur war nicht unsere Sache. Wir zogen einen Schlussstrich und hoben den 10-Jahresvertrag im gegenseitigen Einvernehmen auf. Die Vermieterinnen verpflichteten sich vertraglich, kein neues Restaurant mehr einzurichten. Wir wollten aber wieder einen Gastronomiebetrieb führen. Dank der Unterstützung eines befreundeten Ehepaars aus der Küsnachter Zeit, konnten wir den Kauf eines Gastronomiebetriebes in Erwägung ziehen und Nikos begann zu suchen.
Nikos Papanikolaou: Ich hatte die Ausschreibung vom Adler schon früher gesehen, doch dann haben wir uns für die Traube entschieden. Nach dem enttäuschenden Aus habe ich gesehen, dass der Adler immer noch zum Verkauf stand. Wir trafen uns zum ersten Mal Anfang Mai, um zu sehen, ob es für uns in Frage kommt.
Mauerhofer: Wir besprachen uns mit dem Küsnachter Ehepaar, bekamen ihre Zusicherung und konnten in die Verkaufsverhandlungen starten. Zusammen mit der Parkplatz-Parzelle und der dazugehörigen Scheune haben wir uns mit den Baumanns auf einen Paketpreis geeinigt.