Viele sind empört, dass der Kanton es im Frühling 2024 abgelehnt hat, mit 180 Millionen Franken in die Bresche zu springen. Doch das greift zu kurz.
Die Aufgabe der Gesundheitsdirektion ist mit heutigem Gesetz nicht die Finanzierung von Spitälern. Und es ist schon gar nicht die Aufgabe des Kantons, Löcher zu stopfen, die durch Misswirtschaft, planerisches Versagen, ja vielleicht sogar durch Arroganz und Hochmut verursacht wurden.
Im Volksmund heisst es schnell «Der Kanton soll zahlen». Doch dabei scheint vergessen zu gehen, wer «der Kanton» ist. Das ist nicht irgendein fernes Gebilde, ein Konstrukt, das wie von Zauberhand Riesensummen zur Verfügung stellen kann. Der Kanton, das sind wir alle. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler – Private, Organisationen, Firmen.
Megabau ohne Eigenkapital
Die Schuldige am GZO-Fiasko ist nicht die Gesundheitsdirektion oder Natalie Rickli in Person. Die Schuldigen sind allen voran jene Leute im GZO Management, die ohne Eigenkapital einen fragwürdigen Megabau in der Höhe von 170 Millionen starteten.
Man muss kein Finanzexperte sein, um zu erkennen, dass das nicht aufgehen konnte: Die Anleihe über 170 Millionen Franken musste nach zehn Jahren zurückgezahlt werden. Auf ein Jahr heruntergerechnet sind das 17 Millionen Franken, die das Spital als Rückstellung sozusagen hätte aufs Sparkonto legen sollen. Doch das GZO erwirtschaftete kaum je einen solchen Gewinn pro Jahr. Dann einfach kurz vor Ablauf der Rückzahlungsfrist die hohle Hand beim Kanton zu machen, ist verwerflich.