Der Kanton Zürich hat als erster Kanton das dynamische Electronic Monitoring (EM) zur Überwachung von Auflagen im Bereich häusliche Gewalt erprobt. Im Rahmen der nationalen «Roadmap Häusliche Gewalt» lief das Pilotprojekt während eines Jahres. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung des Opferschutzes.
Erkenntnisse
Das Pilotprojekt zeigt: Dynamisches EM funktioniert grundsätzlich. Damit das System seine volle Wirkung entfalten kann, braucht es jedoch eine überkantonale Lösung. Zuständigkeiten, Reaktionszeiten und die geografische Abdeckung erfordern eine koordinierte Umsetzung – insbesondere durch eine nationale, mehrsprachige Überwachungszentrale und eine überregionale Koordination polizeilicher Interventionen.
Die Ergebnisse zeigen, dass grosszügige Rayonverbote von mindestens zwei Kilometern in Kombination mit Annäherungsverboten den Schutz der Opfer deutlich erhöhen. Voraussetzung für eine wirksame Überwachung sind zudem eine gute Instruktion der Betroffenen, klare Abläufe und eine mehrsprachige Betreuung. Entscheidend ist auch die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz, Überwachungszentrale und Opferschutzorganisationen. Schliesslich setzt die Massnahme stets die Zustimmung der Opfer voraus.