Corona etwas entgegensetzen
Es gehe an diesem Vormittag darum, das Haus etwas kennenzulernen, sagt die Lehrerin Marie-Paule Moureau, die das Projekt «Die Schule tanzt!» angestossen hat. Das war nach dem ersten Corona-Lockdown mit den Schulschliessungen. Ab dem Sommer 2020 konnte Schule zwar wieder stattfinden, aber niemand habe so recht gewusst, wie es weitergehen würde. Und ein normaler Schulalltag war angesichts immer wieder neu angepasster Massnahmen weiterhin erschwert.
«In dieser Situation wollte ich etwas unternehmen, um das Gemeinschaftsgefühl wieder zu stärken.» Die kulturinteressierte Lehrerin stiess auf der Website des Opernhauses auf das Vermittlungsangebot für Schulen und kontaktierte Bettina Holzhausen. Was daraus folgte, basiere eigentlich auf einem Missverständnis, verrät sie schmunzelnd. «Ich habe die verschiedenen Angebote für die Schulen gesehen und gesagt, die möchte ich für unsere Schule buchen.» So ist aus einzelnen Angeboten dank Bettina Holzhausen, die den Gedanken sofort aufnahm und weiterspann, ein dreijähriges Programm nur für die Sekundarschule Im Birch entstanden.
Angesichts dieser Dimension sei sie über die Idee zuerst etwas erschrocken, erzählt Schulleiterin Regina Haller. Trotzdem hat sie sich an die Arbeit gemacht und gemeinsam mit einem Schlüsselteam, in dem auch Bettina Holzhausen involviert war, einen detaillierten Projektauftrag erstellt, der anschliessend dem gesamten Schulteam vorgelegt wurde.
«Zunächst war durchaus eine gewisse Skepsis vorhanden», sagt die Schulleiterin, «darum haben wir den Entscheid noch ein wenig vertagt.» Doch irgendwann waren alle mit dem Vorhaben einverstanden, und mit Beginn des Schuljahrs 2021/22 starteten vier 1.-Sek-Klassen das grosse Abenteuer.
Von Anfang an mit von der Partie war die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH). Das Projekt nicht einfach ins Blaue hinaus zu lancieren, sondern wissenschaftlich begleiten zu lassen, war Bettina Holzhausen wichtig. Enikö Zala-Mezö, Leiterin des Zentrums für Schulentwicklung, und ihre Mitarbeiterin Jelica Popovic werten Beobachtungen, Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Eltern im Rahmen der Begleitforschung laufend aus. So können Dinge, die gut funktionieren, gestärkt und jene, die weniger gut funktionieren, vorzu angepasst werden.