Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Kommentar
Region
30.11.2025
01.12.2025 03:46 Uhr

Jetzt doch ein Plan B?

Wo sollen die fehlenden 3 Millionen Franken hergenommen werden? Das ist jetzt die Herkules-Aufgabe der Aktionärsgemeinden und des GZO. (Symbolbild)
Wo sollen die fehlenden 3 Millionen Franken hergenommen werden? Das ist jetzt die Herkules-Aufgabe der Aktionärsgemeinden und des GZO. (Symbolbild) Bild: pixabay.com
Eine von 12 Aktionärsgemeinden hat Nein zur GZO-Vorlage gesagt. Damit fehlen 3,1 Mio. Franken. Im Vergleich zum Fiasko ein läppischer Betrag. Ein Kommentar von Barbara Tudor.

Es wäre dem GZO zu wünschen gewesen, dass heute ein glasklares Resultat vorliegt. Doch eingetreten ist das, wovor sich ein grosser Teil der Bevölkerung und das GZO selbst gefürchtet haben: Nicht alle Aktionärsgemeinden haben der Kapitalerhöhung zugestimmt. Noch schwieriger ist, dass es nur eine Gemeinde ist: Die Stimmberechtigten von Bubikon haben als einzige und äusserst knapp mit 51.52% dagegen gestimmt. Diesen demokratischen Entscheid gilt es zu akzeptieren, und die Bubikerinnen und Bubiker dafür zu verurteilen, wäre falsch.

Doch nun fehlen der GZO AG 3,1 Millionen Franken – also der Betrag, den die Gemeinde Bubikon an die 50 Millionen Franken bei einem Ja beigesteuert hätte.

An den Informationsveranstaltungen im Vorfeld der Abstimmung hiess es stets, dass es «keinen Plan B» gebe. VR-Präsident Andreas Mika sagte beispielsweise an der Info-Veranstaltung in Gossau: «Es gibt nur einen Versuch, und der ist am 30. November.» Nun, nach dem äusserst knappen Ergebnis wollen die Aktionärsgemeinden mit dem GZO gemeinsam nach Lösungen suchen, um die Finanzierungslücke zu schliessen.

Interessant dabei ist die Aussage der Ja-Aktionärsgemeinden, dass zwar kein alternativer Plan existiere, sich die Aktionärsgemeinden aber auf das nun eingetretene Szenario vorbereitet hätten. Ja was nun?

Glück im Unglück

Hätte die Rütner Stimmbevölkerung die Vorlage abgelehnt – ihr Anteil an der Kapitalerhöhung beträgt 6,72 Mio. Franken – hätte das wohl das Aus für das Sanierungskonzept bedeutet. Mit dem Nein von Bubikon sowieso. Dann hätten über 10 Millionen Franken gefehlt. Jetzt aber fehlen «nur» gut drei Millionen Franken. Das ist im Verhältnis zu den Unsummen von weit über 100 Millionen Franken, welche das GZO bislang verschlungen und vernichtet hat, geradezu ein Schnäppchen.

5 Millionen «eiserne Reserve»

Wo diese 3,1 Mio. Franken herkommen sollen, das ist nun Aufgabe der Aktionärsgemeinden – oder zumindest jener, die für die Vorlage gestimmt haben. Ob sich Rüti, deren Gemeinderat sich im Vorfeld gegen die Vorlage ausgesprochen hat und kein Mitglied des Ausschusses mehr ist, an einer Lösungsfindung beteiligen will, ist an diesem Abstimmungsabend nicht bekannt. In der gemeinsamen Medienmitteilung der Aktionärsgemeinden sind Bubikon und Rüti jedenfalls nicht erwähnt.

Eine mögliche Lösung könnten ja vielleicht die 5 Millionen Franken sein, welche in den 50 Millionen Franken als «eiserne Reserve» angegeben wurden.

Es entscheiden auch die Gläubiger

Dieser Tag brachte zwar ein klares Zeichen aus der Region an das GZO – Die überwiegende Mehrheit steht fest hinter dem GZO und glaubt an seine Rettung. Doch ausgestanden ist die Sache damit noch lange nicht. Denn unabhängig davon, ob die gut 3 Millionen Franken noch irgendwo aufgetrieben werden können: Entscheiden werden die Gläubiger, die über den Schuldenschnitt befinden werden.

Vor allem die GZO-Mitarbeitenden sind an diesem Abstimmungstag nicht zu beneiden. Gerade ihnen wäre es zu wünschen gewesen, dass sie Klarheit haben. So aber brauchen sie weiterhin starke Nerven.

Weitere Informationen und Beiträge rund um das GZO findest du im Themen-Dossier von Zürioberland24.

Barbara Tudor
Demnächst