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Gossau ZH
18.11.2025

«Nicht nur fordern, sondern Verantwortung übernehmen»

Markus Weidmann lebt seit 2006 in der Gemeinde, seit 2011 ist er Mitglied der SVP Gossau.
Markus Weidmann lebt seit 2006 in der Gemeinde, seit 2011 ist er Mitglied der SVP Gossau. Bild: zvg
Die SVP Gossau stellt neben SVP-Kantonsrat Daniel Wäfler einen weiteren Kandidaten für den Gossauer Gemeinderat: Markus Weidmann. Wir haben ihn zu seiner Kandidatur befragt.

Am 8. März 2026 finden in Gossau die Erneuerungswahlen für die Amtsperiode 2026–2030 statt. Nachdem Elisabeth Pflugshaupt (SVP) bekanntgegeben hat, dass sie für eine erneute Kandidatur nicht mehr zur Verfügung steht, geht die SVP Gossau neben Daniel Wäfler als Kandidaten fürs Gemeindepräsidium und für den Gemeinderat auch mit Markus Weidmann als Kandidaten für den Gemeinderat ins Rennen.

Zürioberland24: Was hat Sie dazu bewogen, für ein Amt im Gemeinderat zu kandidieren?

Markus Weidmann: Lange Jahre war ich politisch inaktiv. Seit ich im Vorstand der SVP mitwirken darf, bin ich nach und nach mehr zur Gemeindepolitik gekommen. Ich war insbesondere an der Ausarbeitung der Initiative für eine Schuldenbremse und den Gesprächen über den Gegenvorschlag des Gemeinderates beteiligt und habe mich entsprechend an den Gemeindeversammlungen dazu geäussert. Ich will nicht nur kritisieren und fordern, sondern muss auch bereit sein, selbst Verantwortung zu übernehmen.

«Die ständig steigenden Kosten, die Abhängigkeit vom Finanzausgleich und von den Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer sind ein ernsthaftes Problem. Es wird viel Detailarbeit brauchen, um die Situation wieder zu verbessern.»
Markus Weidmann

Was würden Sie bei einer Wahl in den Gemeinderat einbringen, was wären Ihre Ziele?

Zuallererst würde ich etwas mitbringen, nämlich Respekt vor der neuen Aufgabe und den Personen. Es geht darum, die Interessen aller Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gemeinde zu vertreten, und nicht um die Durchsetzung irgendwelcher partikularen Ideen. Die Arbeit in einer Behörde oder in Gremien ist für mich nichts Neues.

Eine grosse Herausforderung sehe ich in der Umsetzung der Schuldenbremse, die aufgrund der finanziellen Entwicklung der Gemeinde nötig und richtig ist. Die ständig steigenden laufenden Kosten, die Abhängigkeit vom Finanzausgleich und von den Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer sind ein ernsthaftes Problem. Es wird viel Detailarbeit brauchen, um die Situation wieder zu verbessern.

«Ich würde das GZO-Spital auf der Stufe Aktionärsgemeinde gerne begleiten und unterstützen.»
Markus Weidmann

Es gibt zwei andere Themen, mit denen ich mich im Gemeinderat gerne weiter befassen würde. Dies sind KEZO und GZO. Bei der Abstimmung über den Planungskredit der KEZO wurden wir von der SVP Gossau eher überrascht. Wir haben viele Informationen erst sehr spät erhalten und auch nur über ein Auskunftsgesuch sowie eine Stimmrechtsbeschwerde. Wir werden darauf achten müssen, dass die Abfallgebühren nicht steigen. Und auch wenn die KEZO es nicht wahrhaben will, besteht ein Zusammenhang mit der geplanten Deponie Tägernauer Holz. Ich lehne dieses Projekt aus verschiedenen Gründen ab und ich werde mich dafür einsetzen, dass uns der Wald erhalten bleibt.

Auch mit dem Spital Wetzikon habe ich mich vertieft auseinandergesetzt, seit die finanziellen Probleme publik wurden. Ich hoffe, dass die Sanierung zustande kommt, und würde das Spital gerne auf der Stufe Aktionärsgemeinde begleiten und unterstützen. Das Spital wird auf den politischen Rückhalt angewiesen sein und auch darauf, dass die Politik klare Vorstellungen über die weitere Entwicklung formuliert.

«Die heutige Machtballung beim Gemeindepräsidenten mit Personal, IT und Finanzen gehen für mich zu weit und würde ich als Mitglied im Gemeinderat in Frage stellen.»
Markus Weidmann

Welches Ressort würden Sie gerne übernehmen?

Die Zuteilung der Ressorts ist ein Beschluss des gesamten Gemeinderates. Ich bin offen für die neue Aufgabe, die allenfalls auf mich zukommt. Dass ich mich mit Finanzen beschäftige, ist bekannt. In diesem Zusammenhang ist mir die Konzentration von Zuständigkeiten beim Gemeindepräsidenten aufgefallen. In der Präsidialabteilung sind nicht nur die klassischen präsidialen Aufgaben angesiedelt, sondern auch die Bereiche Personal und IT. Gleichzeitig ist der Gemeindepräsident für das Ressort Finanzen zuständig. Diese Machtballung geht für mich zu weit und würde ich sicher in Frage stellen.

Barbara Tudor
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