Die Alpsaison ist mehr als ein landwirtschaftlicher Zyklus. Sie prägt die Kulturlandschaft, sichert die Pflege der Alpen und ist Teil der schweizerischen Identität.
2025 zeigt sich: Trotz stabiler Erträge bleibt die Zukunft der Alpwirtschaft fragil. Krankheiten, Klimawandel und der Wolf setzen die Betriebe unter Druck.
Früher Alpaufzug dank wenig Schnee
Der Winter 2024/25 brachte nicht so viel Schnee, dadurch waren die Weiden früh schneefrei und der Alpaufzug konnte planmässig oder gar etwas früher stattfinden.
«Die Hochalpen konnten tendenziell eher etwas früher bestossen werden, da es im Winter sehr wenig Schnee und entsprechend früh genügend Futter hatte», erklärt Selina Droz, Geschäftsführerin des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV). Auch der Alpabzug verlief weitgehend nach dem gewohnten Rhythmus.
Insgesamt rechnet der SAV mit durchschnittlichen Produktionsmengen an Milch und Käse – eine stabile Grundlage für die Vermarktung der beliebten Alpprodukte.
Krankheiten als Herausforderung
Schattenseiten hatte die Saison vor allem beim Thema Tiergesundheit. Zahlreiche Krankheiten wie die Blauzungenkrankheit, Moderhinke, BVD (Bovine Virus-Diarrhoe) oder zuletzt die Lumpy-Skin-Disease stellten die Alpbetriebe vor grosse Herausforderungen.
«Gerade für die Sömmerung mit den Betriebswechseln und dem Zusammenführen von verschiedenen Tierbeständen sind solche Situationen anspruchsvoll», sagt Selina Droz.
Trotzdem sei die Zusammenarbeit mit den Tierbesitzern sowie den Behörden sehr gut verlaufen – Vorschriften und Empfehlungen seien grossmehrheitlich gewissenhaft umgesetzt worden.