Wo bist du aufgewachsen und was hast du in deiner Kindheit und Jugend erlebt?
Michael Schmieder: Am Rande des Schwarzwalds, in der Vorbergzone bei Baden-Baden – eine ländliche Umgebung mit religiös-konservativen Werten. Dort lebte ich mit meiner Mutter und meinen vier Schwestern. Mein Vater starb, als ich erst ein Jahr alt war. Dadurch war der Tod schon sehr früh ein Teil unseres Alltags. Wir lernten, ihn nicht zu verdrängen, sondern zu akzeptieren.
Diese Akzeptanz wurde später in meinem Berufsleben zu einer wichtigen Gabe. Besonders an der Jugendarbeit und am Fussball fand ich früh Freude. Nach der Schulzeit legte meine Mutter grossen Wert darauf, dass ihre Kinder eine solide Grundausbildung erhielten. Für mich führte der Weg aber zunächst ans Gymnasium in Bühl. Anschliessend besuchte ich zwei Semester lang ein Bauingenieurstudium, um zu merken, dass das nicht meine Welt war.