Organische Chemie, die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bei vielen biochemische Prozesse spielen aber auch Metalle eine Schlüsselrolle. Wenn es darum geht, die grossen und schweren Metallatome mit den leichten organischen Verbindungen zu «verheiraten», greift die Natur oft auf eine bestimmte Gruppe von chemischen Strukturen zurück: die Porphyrine.
Eisen, Kobalt oder Magnesium
Diese Moleküle bilden einen organischen Ring, in dessen Mitte einzelne Metall-Ionen wie Eisen, Kobalt oder Magnesium «verankert» werden können.
Auf dem Porphyrin-Grundgerüst basieren sowohl das Hämoglobin im menschlichen Blut als auch das photosynthetische Chlorophyll in Pflanzen sowie zahlreiche Enzyme. Je nachdem, welches Metall im Porphyrin «gefangen» ist, weisen die resultierenden Verbindungen unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften auf. Diese Flexibilität und Funktionalität von Porphyrinen wollen sich Chemiker und Materialwissenschaftlerinnen schon lange zunutze machen, unter anderem für Anwendungen in der molekularen Elektronik.
Nur: Damit elektronische Komponenten – selbst molekulare – funktionieren, müssen sie mit anderen Komponenten verbunden sein. Einzelne Moleküle zu «verdrahten» ist nicht ganz einfach – doch genau das ist Empa-Forschenden aus dem Labor «nanotech@surfaces» in Zusammenarbeit mit Synthese-Chemikern des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung gelungen. Sie haben es geschafft, Porphyrine in einer präzisen und genau definierten Weise an ein Graphen-Nanoband anzukoppeln. Die dazugehörige Studie wurde in der Fachzeitschrift «Nature Chemistry» veröffentlicht.