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25.11.2025
25.11.2025 10:13 Uhr

«Besetzter Platz» gegen Gewalt

Leere Stühle und Frauenkleider in Uster machen die Folgen von Gewalt sichtbar.
Leere Stühle und Frauenkleider in Uster machen die Folgen von Gewalt sichtbar. Bild: Feministisches Kollektiv Zürcher Oberland
Ab 25. November macht eine Stuhl- und Kleiderinstallation in Uster auf Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam.

Wie das Feministische Kollektiv Zürcher Oberland informiert, entstehen in Uster ab dem 25. November an mehreren Orten Installationen aus leeren Stühlen und Frauenkleidern. Die Aktion sei allen Frauen und Mädchen gewidmet, die Opfer von Gewalt wurden. Die leeren Stühle stünden symbolisch für jene, die nicht mehr da sind, und zugleich für alle, die heute Schutz und Unterstützung benötigen. Die Initiative ist Teil der internationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen», die seit 1991 jährlich stattfindet.

Alarmierende Zahlen in der Schweiz

Wie das Kollektiv weiter schreibt, ist die Lage ernst: Laut Polizei wurden 2024 insgesamt 21’127 Straftaten im häuslichen Bereich registriert – ein Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 liegt die Zahl der Tötungen an Frauen und Mädchen bereits bei 27 Fällen. Gewalt ereignet sich überwiegend im familiären und partnerschaftlichen Umfeld. Das Kollektiv betont, dass Prävention, barrierefreie Schutzangebote und konsequent opferorientierte Verfahren entscheidend sind, um Gewalt wirksam zu bekämpfen.

Fokus auf geschlechtsspezifische Gewalt und Behinderungen

Die diesjährige Schweizer Kampagne richtet den Blick insbesondere auf Menschen mit Behinderungen. Wie das Feministische Kollektiv Zürcher Oberland erklärt, sind Frauen und queere Menschen mit Behinderungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt – zu Hause, in Institutionen, online und im öffentlichen Raum. «Niemand darf zurückgelassen werden. Schutzangebote müssen barrierearm sein, in der Sprache, in der Mobilität und in der Begleitung.»

Digitale Gewalt im Blick

International steht 2025 das Motto «UNiTE to End Digital Violence against All Women and Girls» im Fokus. Das Kollektiv weist darauf hin: «Digitaler Missbrauch ist real und alltäglich. Wir brauchen sichere analoge und digitale Räume sowie klare Verantwortung aller, die diese Räume gestalten.»

Öffentliche Installationen in Uster

Wie das Kollektiv informiert, sind die Stuhl- und Kleiderinstallationen ab dem 25. November in verschiedenen Innenräumen wie Kulturhaus Central, Stadthaus oder Kantonsschule Uster zu sehen. Ab dem 1. Dezember folgen mehrere Aussenstandorte, unter anderem nach dem Uster Märt, um auf Gewalt und deren viele Facetten aufmerksam zu machen. Bereits Zuhören, Glauben schenken und Begleiten könne einen wichtigen Beitrag für Betroffene leisten.

Uster24/gg
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