135 Stimmberechtigte fanden sich am Montagabend bei selten gewordenem Sonnenschein in der Ref. Kirche Gossau ZH zur Gemeindeversammlung ein. Von den insgesamt 7'200 Stimmberechtigten der Gemeinde sind das weniger als 2 Prozent. Diese haben über drei Vorlagen abgestimmt – und eine an die Urne verwiesen.
Jahresrechnung 2023 geprägt von hohen Personalkosten
Als erstes erläuterte der Gemeindepräsident Jörg Kündig nach seiner Begrüssung die Jahresrechnung 2023. Budgetiert war ein Plus von 318'500 Franken, effektiv resultierte ein Plus von 1,43 Mio. Franken. Steuereinnahmen, Grundstückgewinnsteuern und Gewinnbeteiligungen der ZKB führten zum positiven Ergebnis.
Kostenseitig schlugen Personal-Mehrkosten von 750'000 Franken bei der Gemeindeverwaltung zu Buche, die jedoch nicht genauer erläutert wurden, wie auch Kosten im Asylwesen, im Bereich Sozialdienstleistungen und Sozialversicherungen. Auch im Bereich Bildung verfehlte die Jahresrechnung das Budget bei weitem: Budgetiert waren 19'547'600 Franken, effektiv resultierten Kosten von 20'913'389 Franken (+ 1,36 Mio. Franken). Diese seien v.a. auf höhere Personalkosten in der Primarschule, für externe Sonderschulung sowie für den Kindergarten angefallen.
Die Jahresrechnung weist insgesamt 6,8 Mio. Franken Investitionen auf. Hier fielen v.a. Kosten im Bereich Präsidiales für eine Notstromversorgung, IT und Software an, erläuterte Kündig. Auch im Bereich Bildung schlugen Anschaffungen wie Schulbus, iPads und interaktive Bildschirme zu Buche. Die grössten Investitionen fielen beim Unterhalt an für Strassen- und Kanalsanierungen, Heizungserneuerungen und Sanierungen am Gemeindehaus.
Der Selbstfinanzierungsgrad lag im 2023 bei 91 %. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2022 lag der Eigenfinanzierungsgrad bei 270 %. Kündig präsentierte ergänzend mit Diagrammen die positive Eigenkapital-Entwicklung über die letzten Jahre sowie die kontinuierlich sinkenden Darlehen. Eine weitere Grafik zeigte, wie sich die Nettoschuld pro Einwohner mittlerweile in ein Nettovermögen verwandelt hat.