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Gossau ZH
12.06.2023
12.06.2023 14:55 Uhr

Grüt hat ab September ein Café

Bei bestem Wetter konnte die Handwerkerschaft den Zmittag geniessen.
Bei bestem Wetter konnte die Handwerkerschaft den Zmittag geniessen. Bild: bt
An der Grüningerstrasse 14 und 16, wo einst das Restaurant Linde und eine Bäckerei waren, ist der Neubau von zwei Häusereinheiten weit fortgeschritten. Die Wohnungen sind im September 2023 bezugsbereit, eine Voland-Filiale mit Café soll ebenfalls dann eröffnen.

Bei bestem Sommerwetter lud die Artec Generalbau AG am 12. Juni zum «Handwerker-Mittagessen». Bewirtet wurden die Handwerkerschaft sowie Anwohnende vom Team des Restaurants Alpenblick.

Guido Brühwiler, Präsident des Verwaltungsrats der Gossauer Nova Bautreuhand AG, warf in seiner kurzen Ansprache einen Blick zurück auf die Historie der «Linde» und auf die Bauzeit.

Neubau mit langer Vorlaufzeit

Die Grütner «Linde» wurde 1799 gebaut. Während der französischen Revolution sollen dort russische Soldaten ihre Pferde in der Scheune untergebracht haben. Anstelle der Scheune wurde in den 1950er-Jahren ein Neubau mit Milchsammelstelle mit Ladenlokal und Wohnung gebaut.

Im Jahr 2009 wurde die Entlassung der Liegenschaft aus dem Inventar für schützenswerte Bauten beantragt und nach Rekursen im Jahr 2014 rechtskräftig. Der «Steiner Beck» hatte übernommen und wollte einen Neubau realisieren. Nachdem zwei Projekte keine Bewilligung erhielten, zog sich der Bäckereibetrieb zurück. So bot sich der Artec Generalbau AG im Jahr 2019 die Gelegenheit, das Grundstück zu kaufen. Im Dezember 2020 erfolgte die Baueingabe, im April 2021 wurde ihnen die Baubewilligung erteilt.

  • Die Bauarbeiten schreiten planmässig voran, Bezug ist im September 2023. Bild: bt
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  • Die letzte Eigentumswohnung im Dachgeschoss ist noch frei. Bild: bt
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110 Tonnen Armierung

Guido Brühwiler nannte ein paar Kennzahlen zum Bau: Nach dem Abbruch der Liegenschaft mit 1'600 m3 und einem Aushub von 4'500 m3, wurden 1'000 m2 Mauerwerk verbaut, 1'200 m3 Beton und 110 Tonnen Armierung. Die Zimmermänner richteten 500 m2 Dachfläche auf, und es wurde 1'000 m2 Fassadenverputz aufgebracht. Auf dem Dach werden 60 PVA-Panels eine Leistung von 19,8 kWp erbringen.

Ziel erreicht: Lokalität mit Publikumsnutzung

Die Grütner Bevölkerung wünschte sich, dass auf dem Grundstück wieder eine Begegnungsmöglichkeit wie Restaurant oder Café geschaffen und nicht nur für Wohnraum genutzt wird. «Was wir nicht geschafft haben, hat Andi Leutenegger erreicht», sagt Guido Brühwiler lachend. Dieser habe sich während des Baus dazu entschlossen, das Haus Nr. 14 zu kaufen. Und er brachte die Bäckerei Voland, welche bereits in seiner Liegenschaft an der Berghofstrasse eine Filiale betreibt, dazu, auch im Grüt eine Filiale zu eröffnen. So wird es an der Grüningerstrasse 14 also künftig ein Voland-Café geben, darüber gibt's 2,5- und 3,5-Zimmer-Mietwohnungen.

An der Grüningerstrasse 16 sind fünf der sechs Eigentumswohnungen verkauft. Der Bau verlaufe planmässig, die Räumlichkeiten seien ab September 2023 bezugsbereit.

«Balken ist bei der Gemeinde»

Vor Beginn der Abbrucharbeiten im Februar 2022 sagte der Gemeindepräsident von Gossau, Jörg Kündig, dass man unbedingt den alten Balken vom Restaurant retten müsse. Daran würden viele Erinnerungen hangen. Darauf angesprochen, sagte Guido Brühwiler: «Der Balken ist bei der Gemeinde.» Kündigs Wunsch, «Rettet mir den Balken!», ging also in Erfüllung.

Abschliessend dankte Guido Brühwiler den Handwerkerinnen und Handwerkern, den Mitbauherren Bühler, Leutenegger und Weilenmann, dem Planerteam Hodel sowie dem übrigen Planungsteam.

Barbara Tudor