Die 19-jährige Julia Iten aus Grüningen lässt sich für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat aufstellen. Die nötigen 15 Unterschriften für ihre Kandidatur hat sie problemlos zusammen bekommen. Zürioberland24 hat mit ihr gesprochen.
Zürioberland24: Du lässt dich als wohl jüngste Kandidatin überhaupt für den Grüninger Gemeinderat aufstellen. Was hat dich dazu bewogen?
Julia Iten: Ich bin ja schon längere Zeit in der Juso und als Klimaaktivistin engagiert. Jetzt hat sich die Juso des Kanton Zürichs vorgenommen, mehr junge Leute zu finden, die für den Gemeinderat kandidieren. Im ganzen Zürcher Oberland stellt die Juso insgesamt 10 Kandidat*innen auf, einige davon in einer Doppelkandidatur mit der SP. Auch ich wurde angefragt, und mir gefiel die Vorstellung, dem bürgerlichen Lager im Oberland einen Gegenpol zu bieten. An einer Info-Veranstaltung, speziell für FINTA* Personen, hat sich eine junge Gemeinderätin vorgestellt und von ihrer Arbeit berichtet. In einer offenen Diskussion sprachen wir darüber, dass viele Frauen es sich nicht zutrauen, für politische Ämter zu kandidieren, wohingegen Männer mit ähnlichen Qualifikationen diese Unsicherheiten weniger zu haben scheinen. Dies motivierte mich noch mehr, und ich beschloss, definitiv zu kandidieren.
* FINTA = Frauen, Inter-, Nichtbinäre, Trans & Agender Menschen
Was willst du im Gemeinderat verändern?
Es wird immer noch zu wenig betreffend der Klimakrise unternommen, das möchte ich ändern. Denn hier geht es um unsere Zukunft. Ich bin überzeugt, dass man auch auf lokalpolitischer Ebene etwas tun muss und kann. Dies möchte ich anstossen. Es braucht meiner Meinung nach aber ebenfalls mehr Frauen in der Politik und auch jüngere Menschen, vor allem in den Gemeinderäten. Laut einer Statistik beträgt das Durchschnittsalter in den Zürcher Gemeinderäten 56 Jahre! Wichtig sind mir aber auch Themen wie soziale Gerechtigkeit, Feminismus und Migration. Deshalb möchte ich mehr Sozialpolitik in den Grüninger Gemeinderat bringen.