Die Bevölkerung im Zürcher Oberland ist nicht nur besorgt um die Zukunft des GZO-Spitals. Sie treibt auch die Frage nach der Notfallversorgung bei einer allfälligen Schliessung des GZO um.
Der Regierungsrat gab 2024 bekannt, dass das GZO nicht systemrelevant und die Versorgung der Zürcher Oberländer Bevölkerung bei einer Schliessung des GZO sichergestellt sei. Dies versicherte die Gesundheitsdirektion auf Anfrage von Zürioberland24 Anfang November 2025 erneut: «Nach Analysen im Rahmen der Spitalplanung 2023 ist insgesamt davon auszugehen, dass über 98 % aller Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Zürich auch bei einem allfälligen Wegfall des Spitals Wetzikon weiterhin innerhalb von 25 Minuten Fahrzeit ein Spital mit Notfallstation erreichen könnten.» Weitere Angaben, z. B. wie die Notfälle verteilt würden, macht die Gesundheitsdirektion allerdings nicht.
Ausschuss hat nicht nachgefragt
Der Ausschuss der Aktionärsgemeinden sah über all die Monate offenbar keinen Anlass, bei der Gesundheitsdirektion konkrete Antworten zu verlangen. Pascal Bassu, Stadtpräsident von Wetzikon und Vorsitzender des Aktionärsausschusses, sagte diese Woche gegenüber Zürioberland24: «Wie der Kanton die Notfallversorgung im Zürcher Oberland im Falle einer Schliessung des GZO sicherstellen will, entzieht sich unserer Kenntnis.»
Das mag Abstimmungstaktik sein, um die Kapitalerhöhung von 50 Millionen Franken nicht zu gefährden. Sagt man den Menschen, wie an den Informationsveranstaltungen in den Gemeinden geschehen, man wisse nicht, wie der Kanton das lösen wolle und dass es keinen Plan B gebe, flösst man den Menschen ein, es gebe keine andere Wahl als diese Kapitalerhöhung. Vielleicht ist sich der Ausschuss seiner Sache aber auch so sicher, dass die Vorlage angenommen wird, dass sie sich deswegen keine Gedanken über eine mögliche GZO-Schliessung und ihre Folgen gemacht haben. Beides ist fragwürdig.