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Kanton
12.11.2025

Zürcher Bevölkerung wächst langsamer

Die Bevölkerung im Kanton Zürich wächst künftig weiter.
Die Bevölkerung im Kanton Zürich wächst künftig weiter. Bild: Unsplash Timon Studler
Die Zürcher Bevölkerung wächst bis 2055 langsamer, vor allem auf dem Land altert die Bevölkerung, während urbane Gebiete weiter zulegen.

Die Bevölkerungszahl des Kantons Zürich wird in den kommenden Jahrzehnten weiterwachsen. Das Statistische Amt zeichnet in seinen Bevölkerungsprognosen neu drei verschiedene Wachstumsszenarien: Im Referenzszenario steigt die Kantonsbevölkerung bis 2055 auf 1,9 Millionen Einwohnende.

Schätzt man die künftige Wachstumsdynamik konservativ ein, erreicht die Bevölkerungszahl im tiefen Szenario 1,7 Millionen. Geht man hingegen von einer starken Dynamik aus, sagt das hohe Szenario 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner voraus.

Zuwanderung aus dem Ausland

Der Haupttreiber für das künftige Bevölkerungswachstum bleibt die Zuwanderung aus dem Ausland. Alle drei Szenarien gehen jedoch davon aus, dass sich der internationale Wanderungssaldo langfristig etwas abschwächen wird. Gleichzeitig werden etwas mehr Menschen aus dem Kanton Zürich in andere Kantone abwandern als umgekehrt.

Der Geburtenüberschuss, also die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen, trägt nur einen kleinen Teil zum Bevölkerungswachstum bei und wird in Zukunft weiter abnehmen. Unter dem Strich führt das dazu, dass das Bevölkerungswachstum in den kommenden 30 Jahren geringer ausfallen dürfte als in den vergangenen 30 Jahren.

Alle Regionen wachsen, aber unterschiedlich stark

Das künftige Bevölkerungswachstum wird sich nicht gleichmässig auf die einzelnen Regionen des Kantons verteilen. Der grösste Teil des Wachstums – etwa drei Viertel – wird auf die Städte und Agglomerationen entfallen. So sind die meisten neuen Einwohnenden in der Stadt Zürich zu erwarten, gefolgt von der Region Winterthur und Umgebung.

Setzt man den Bevölkerungszuwachs allerdings ins Verhältnis zur bereits ansässigen Bevölkerung, werden ländlichere Regionen wie das Furttal, das Weinland und der Pfannenstiel besonders zulegen, nämlich um 20 bis 30 Prozent in den kommenden 30 Jahren. Bei der räumlichen Verteilung der prognostizierten Bevölkerung fliesst mit ein, wie gross die Reserven für Wohnraum in den einzelnen Gemeinden des Kantons sind.

Alterung setzt sich fort, besonders auf dem Land

Die demografische Alterung der Zürcher Bevölkerung schreitet weiter voran. Die Zahl der Menschen im Pensionsalter nimmt schneller zu als jene der jüngeren Altersgruppen. Besonders ausgeprägt ist der Alterungsprozess in ländlichen Regionen wie dem Oberland oder dem Knonaueramt.

Das höchste Durchschnittsalter zeichnet sich für 2055 im Oberland, im Weinland und auf dem Pfannenstiel ab – durchwegs Regionen, die bereits heute überdurchschnittlich alt sind. In allen drei Regionen wird das Durchschnittsalter gemäss Referenzszenario bei mehr als 46 Jahren liegen, deutlich über dem Kantonsdurchschnitt von 44,8 Jahren im Jahr 2055. Am jüngsten bleibt die Bevölkerung der Stadt Zürich, jedoch wird auch hier das Durchschnittsalter auf 42,8 Jahre ansteigen.

Grundlage sind die Szenarien des Bundes

Die Szenarien des Statistischen Amts basieren auf jenen des Bundes, welche etwa alle fünf Jahre neu erarbeitet werden – zuletzt 2025. Der Unterschied zwischen den Szenarien liegt in verschiedenen Annahmen über die zukünftige Entwicklung von Geburten, Sterbefällen sowie Zu- und Abwanderungen.

Das hohe Szenario geht von hohen Geburtenzahlen, wenig Sterbefällen und einem hohen Wanderungssaldo aus. Im tiefen Szenario ist es genau umgekehrt, während das Referenzszenario mit jeweils mittleren Werten rechnet.

Detaillierte Informationen

Zürioberland24/gg