Grosse Ehre für die in Wetzikon ZH geborene Dorothee Elmiger (40): Die Schweizer Schriftstellerin gewinnt den Deutschen Buchpreis 2025 für ihren Roman «Die Holländerinnen» (Carl Hanser Verlag). Mit ihrem neuesten Werk erhält sie das Preisgeld von 25'000 Euro. Bereits für ihren letzten Roman «Aus der Zuckerfabrik» stand Elmiger auf der Shortlist für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis 2022. Für den diesjährigen Schweizer Buchpreis ist sie mit «Die Holländerinnen» erneut nominiert.
Elmigers Roman: Ein Trip ins Herz der Finsternis
Die Jury bezeichnet Elmigers Roman als «ein Ereignis». Eine Schriftstellerin begleitet eine Theatergruppe auf einer Reise durch den südamerikanischen Urwald auf den Spuren zweier Holländerinnen, die dort verschwunden sind. Während der Wanderung erzählt sich die Gruppe verstörende Geschichten. «Je tiefer sie sich im Dickicht und Morast verläuft, desto mehr reisst Elmiger die Leser in einen Sog der Angst», betont die Jury. Laut ihr zeigt der Roman nicht nur die psychologischen Abgründe der Figuren, sondern verweist auch auf unsere Gegenwart, die Schritt für Schritt in Selbstüberhebung versinkt. Der Stil Elmigers sei gleichzeitig distanziert und doch fesselnd.
Wie die Berner Fachhochschule schreibt, zitierte bei der Preisverleihung in Frankfurt Elmiger die Rockband Tocotronic: «Das Unglück muss überall zurückgeschlagen werden.» Sie erklärte, dieser Satz passe zu ihrem Schreiben und zu «Die Holländerinnen».