Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Bauen & Wohnen
09.10.2025
09.10.2025 06:33 Uhr

Hypozinsen treten auf der Stelle

Trotz globaler Spannungen blieb der Schweizer Hypothekarmarkt unbeeindruckt. (Symbolbild)
Trotz globaler Spannungen blieb der Schweizer Hypothekarmarkt unbeeindruckt. (Symbolbild) Bild: Pixabay
Die SNB hat im September den Leitzins bei 0 % belassen und damit den Zinssenkungszyklus beendet. Die Hypozinsen blieben stabil.

Schweizer Markt zeigt sich robust

Trotz globaler Spannungen blieb der Schweizer Hypothekarmarkt unbeeindruckt. Die von über 30 Kreditinstituten publizierten Richtzinsen für 10-jährige Festhypotheken lagen Ende September bei 1,68 Prozent – nur leicht tiefer als Ende Juni (–0,09 Prozentpunkte). 5-jährige Hypotheken verharrten bei rund 1,39 Prozent. Die Renditen für 10-jährige Bundesobligationen sanken im dritten Quartal von 0,41 auf 0,2 Prozent, was den Zinsrückgang stützte.

«Nach dem Zinsanstieg im Frühjahr haben sich die Kapitalmarktzinsen wieder normalisiert. Weitere deutliche Rückgänge sind jedoch unwahrscheinlich», sagt Renkert. Geopolitische Spannungen und die unsicheren Auswirkungen der US-Zollpolitik sorgten für Zurückhaltung. Zudem sei der Schritt zu Negativzinsen eine psychologische Hürde, die die SNB wohl nur im Notfall nehmen würde.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im September ihren seit März 2024 laufenden Zinssenkungszyklus beendet und den Leitzins bei 0 Prozent belassen. Ausschlaggebend war die schwache Inflation, die im August mit 0,2 Prozent klar im Zielband von 0 bis 2 Prozent lag. Gesunkene Energiepreise und der starke Franken hatten die Teuerung weiter gedämpft. «Die SNB hat wie erwartet nicht weiter gesenkt, daher blieben auch die Hypothekenzinsen stabil», erklärt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.

Auch international ruhig

Die Europäische Zentralbank hielt ihren Leitzins bei 2 Prozent, während die US-Notenbank Fed den Leitzins erstmals in diesem Jahr leicht auf 4 bis 4,25 Prozent senkte. «Der Druck war gross, da sich der US-Arbeitsmarkt eintrübte. Dennoch bleibt die Inflation mit 2,9 Prozent hoch», so Renkert. Zudem sorge die US-Zollpolitik für Unsicherheit und belaste den Dollar.

Mittlere Laufzeiten wieder gefragter

Die durchschnittlichen Angebotszinsen bewegten sich Ende September wie folgt: Saron-Hypotheken 0,7–1,2 %, 5-jährige Festhypotheken 1,0–1,5 %, 10-jährige 1,3–1,8 %.

Bei HypoPlus von Comparis verschob sich die Nachfrage leicht: Kurzläufer (bis 3 Jahre, inkl. Saron) machten rund 18 % der Abschlüsse aus, weniger als im Vorquartal (20 %). Der Anteil der Saron-Hypotheken fiel auf 7 %.

«Saron-Hypotheken sind zwar günstiger, aber wegen höherer Margen weniger attraktiv. Viele wünschen sich mehr Planbarkeit und greifen daher zu mittleren Laufzeiten», so Renkert. Festhypotheken mit 4–7 Jahren Laufzeit machten rund ein Drittel aller Abschlüsse aus, nach einem Viertel im Vorquartal. Lang laufende Hypotheken (10 Jahre +) blieben mit 43 % weiterhin die beliebteste Finanzierungsform. «In unsicheren Zeiten überzeugen sie durch Stabilität und attraktive Konditionen», erklärt Renkert.

Sparpotenzial beim Aushandeln

Comparis verglich die publizierten Richtzinsen mit den effektiv verhandelten Konditionen von HypoPlus. Die Unterschiede sind beachtlich: Der beste ausgehandelte Zins für eine 10-jährige Festhypothek lag per 30. September 2025 bei 1,26 Prozent – deutlich unter dem veröffentlichten Richtsatz von 1,68 Prozent.

Zürioberland24/bt