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Gossau ZH
08.10.2025
08.10.2025 09:49 Uhr

Budget 2026: historisch tiefe Selbstfinanzierung

Der Gemeinderat von Gossau ZH rechnet für 2026 zwar mit einem kleinen Plus, aber der Selbstfinanzierungsgrad sinkt weiter. (Symbolbild)
Der Gemeinderat von Gossau ZH rechnet für 2026 zwar mit einem kleinen Plus, aber der Selbstfinanzierungsgrad sinkt weiter. (Symbolbild) Bild: ZO24
Der Gossauer Gemeinderat hat das Budget fürs kommende Jahr publiziert. Er rechnet zwar mit einem Ertragsüberschuss, doch der Selbstfinanzierungsgrad liegt gerade mal noch bei 39 %. Ein wesentlicher Grund ist die mögliche GZO-Finanzierung.

Der Gemeinderat von Gossau ZH hat am 7. Oktober 2025 das Budget 2026 publiziert, welches der Gemeindeversammlung am 17. November 2025 vorgelegt wird.

Plus nur dank Finanzausgleich und Steuern

Das Budget 2026 weist – bei gleichbleibendem Steuerfuss von 117 % – einen Ertragsüberschuss von 137'000 Franken aus. Auf der Einnahmenseite wird ein Mehrertrag beim Finanzausgleich von knapp 1,4 Mio. Franken erwartet. Gleichzeitig rechnet der Gemeinderat mit weiterhin hohen Erträgen bei den ordentlichen Steuern sowie bei den Grundstückgewinnsteuern.

Auf der Aufwandseite wird vor allem mit höheren Ausgaben bei der Bildung kalkuliert. «Verschiedene Kostensteigerungen» würden zu einer Gesamtzunahme von knapp 1,7 Mio. Franken führen.

Hohe Belastung wegen GZO

Für die Investitionsrechnung sieht das Budget 2026 Nettoinvestitionen von 12,5 Mio. Franken vor. Klar ist, woher diese hohe Summe kommt: Die mögliche einmalige GZO-Spitalfinanzierung schlägt mit 4,865 Mio. Franken am markantesten zu Buche, gefolgt von Strassen- und Kanalisationssanierungen in der Höhe von 2,25 Mio. Franken.

Rössliwiese belastet Budget ebenfalls

Die Realisierung des Depots bzw. Lagerplatzes beim Areal Rössliwiese ist mit 1,45 Mio. Franken budgetiert, der Erweiterungsbau der Rössliwiese 2 (Flüchtlingsunterkunft) kommt mit 1,2 Mio. Franken hinzu. Ausserdem ist eine Schulraumerweiterung im Rooswis mit 800'000 Franken budgetiert. Die restlichen Investitionsausgaben setzen sich gemäss Mitteilung vorwiegend aus «kleineren Sanierungsprojekten» bei Verwaltungs- und Schulliegenschaften sowie Mobiliar-Anschaffungen zusammen.

Historisch tiefer Selbstfinanzierungsgrad

Mit den vorliegenden Budgetwerten erreicht der Gesamthaushalt (steuerfinanzierter- und gebührenfinanzierter Teil) einen Selbstfinanzierungsgrad von gerade mal noch 39,13 %. Somit können die Investitionsausgaben im Budget 2026 nur zu einem Drittel aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Durch die Finanzierungsüberschüsse in den Vorjahren und den damit verbundenen Schuldenabbau auf 14 Millionen Franken per Ende 2024 sei der vorgesehene Wert «verkraftbar», bedürfe jedoch der «genauen Beobachtung während der nächsten Jahre», so der Gemeinderat.

Die detaillierten Budgetunterlagen, auch von den Vorjahren, sind auf der Homepage der Gemeinde publiziert.

Budgetunterlagen 2026

Selbstfinanzierungsgrad

Die wichtigsten Finanzkennzahlen einer Gemeinde sind der Selbstfinanzierungsgrad, der Zinsbelastungsanteil, der Nettoverschuldungsquotient und die Nettoschuld pro Einwohner/in.

Der Selbstfinanzierungsgrad zeigt den Anteil der Nettoinvestitionen, der aus eigenen Mitteln finanziert werden kann. Ein Selbstfinanzierungsgrad von unter 100 % führt zu einer Neuverschuldung. Liegt der Wert über 100 %, können Schulden abgebaut werden. Jährliche Schwankungen sind nicht ungewöhnlich, mittelfristig ist jedoch ein Selbstfinanzierungsgrad von 100 % anzustreben.

Quelle: Finanzkennzahlen des Kantons Zürich

Zürioberland24/bt