«Die Leute sollen gern ins Riet kommen»

Im FC Gossau kam es vor kurzem zu einem Wechsel im Vorstand. Der langjährige Präsident, Chrigl Brülisauer, hat sich entschieden, das Präsidium nach sieben Jahren in neue Hände zu geben. An der Vereinsversammlung im Juni 2025 wurde Pascal Peter zum Präsidenten gewählt, Yves Kündig zum Vizepräsidenten als Nachfolger von Markus Kunz.

Pascal, seit wann bist du beim FC Gossau?

Pascal Peter: Ich bin 2018 zum Club gekommen und habe in den letzten sieben Jahren die Ballschule mit Kindern ab 5 Jahren trainiert – Zeitweise waren es bis zu fünfzig Kinder auf dieser Stufe.

Was gefällt dir an der Arbeit mit den Kleinen besonders?

Es ist toll, in die glücklichen Kinderaugen zu schauen und zu sehen, wie sie sich entwickeln, Freude am Fussball haben – auch wenn das Wetter mal nicht so toll ist – und wie sie einen gesunden Ehrgeiz entwickeln. Der soziale Aspekt und die Integration spielen auch eine wichtige Rolle.

Inwiefern?

Die Kinder verbringen beim Fussball wertvolle Zeit mit Freunden, sind an der frischen Luft – fernab von Handys. Die Kollegialität auf dem Platz, Team- und Fairplay sowie auch ein selbstbewusstes Auftreten übertragen sich auf den Alltag der Kinder.

Was ist nicht so einfach?

Eine Herausforderung sind manchmal die Eltern am Spielfeldrand (lacht). Vor allem dann, wenn sie ihren Kindern Spielanweisungen zurufen. Das ist nicht nur für die Kinder unangenehm, sondern auch für Trainer und Schiedsrichter. Als Vater kann ich die Eltern und ihre Emotionen natürlich nachvollziehen. Aber sie sollten sich bei den Spielen auf motivierende Zurufe beschränken und alles andere dem Trainer bzw. dem Schiedsrichter auf dem Platz überlassen.

Seit kurzem bist du Präsident. Wie kam’s dazu?

Chrigl hatte seinen Rücktritt angekündigt, wir wussten also Bescheid. Doch wie es so ist, melden sich nicht viele für ein solches Amt, und ich konnte schlecht Nein sagen (lacht). Nein, im Ernst: Neues anzupacken, finde ich persönlich immer spannend und hat seinen Reiz. Yves und ich ergänzen uns bestens: Ich kenne den Verein von den Junioren her und habe eine gute Vernetzung zu den Eltern, Yves, der seit längerem in der 1. Mannschaft
mitspielt, kennt den Club und die aktiven Spieler sehr gut.

Du wohnst in Herschmettlen, aber du hast andere Wurzeln.

Genau. Ich bin im Luzernischen aufgewachsen, meine Frau Corina im Zürcher Oberland. Vor elf Jahren sind wir nach Herschmettlen gezogen, wo wir mit unseren drei Jungs leben. Wir fühlen uns sehr wohl in der Gemeinde.

Welche Ziele hast du für den Club?

Ich habe das Glück, einen gesunden Club führen zu dürfen mit 200 Junioren und fünf aktiven Mannschaften. Die Mittel des Clubs sind bescheiden, wir können keine grossen Sprünge machen. Aber ich möchte den bestehenden soliden Rahmen für die Mitglieder wahren und dazu beitragen, dass sie erfolgreich sein und dabei auch Beziehungen und Kontakte pflegen können. Ich möchte, dass die Leute gern ins Riet kommen. Im FCHüttli, geführt vom Gastgeber Jugo Jankovic, sind alle willkommen.

Was ist dir persönlich wichtig?

Allem voran der gegenseitige Respekt. Ich bin ein zielorientierter Mensch, eine ehrliche und offene Meinung ist mir wichtig. Ein weiteres Anliegen ist das Thema Integration. Die Eltern der Kinder, vor allem auch jener mit Migrationshintergrund, könnten über den Sport besser integriert werden – idealerweise in Zusammenarbeit mit der Gemeinde.

Schiedsrichter gesucht

Der FC Gossau sucht interessierte Sportbegeisterte, Männer wie Frauen, die als Schiedsrichter/innen tätig sein möchten. Die Arbeit wird entlöhnt, die Kosten für die allfällige Schiedsrichterausbildung übernimmt der Verein. Interessierte melden sich bitte bei Pascal Peter, praesident@fcgossau.ch.