Während im Sommer die Blätter gleich einer von Sonnenenergie betriebenen Zuckerfabrik arbeiten, wird im kalten Herbst, wenn die Sonne quasi den Strom abschaltet, der pflanzliche Stoffwechsel langsam auf Sparflamme geschaltet – eine logistische Meisterleistung der Pflanzen. Aber wieso zeigt sich dies in einer Verfärbung der Blätter?
Die Laubverfärbung ist eine Anpassung sommergrüner Bäume an die kalte und wasserarme Jahreszeit. naturschutz.ch erklärt: Der durch Pflanzenhormone gesteuerte Prozess wird durch die abnehmende Tageslänge und die fallenden Temperaturen ausgelöst. Die Photosynthese nimmt mit dem nachlassenden Licht ab, der grüne Farbstoff Chlorophyll wird nicht mehr benötigt – ein genetisch gesteuerter Alterungsprozess beginnt.
Blattfarbstoffe treten hervor
Während Roteichen durch ihr intensives Feuerrot auffallen, leuchten Pappel und Ahorn meist in Gelbtönen. Diese Unterschiede beruhen auf den verschiedenen Blattfarbstoffen, deren Mengenverhältnisse sich im Herbst verändern.
Sobald das dominante Chlorophyll verschwindet, treten andere Pigmente wie Karotinoide (gelb, orange, rot), Xantophylle (gelb) und Anthocyane (rot, violett, blau) in den Vordergrund.
Abgesehen von den Anthocyanen waren alle an der Photosynthese beteiligt.
Die Rolle der Anthocyane
Die rote Herbstfärbung ist auf die Bildung von Anthocyanen zurückzuführen – dieselben Farbstoffe, die auch reifenden Früchten ihre Farbe verleihen.
Wie naturschutz.ch erläutert, schützen Anthocyane die Pflanzen vor UV-Strahlung, indem sie bestimmte Wellenlängen absorbieren. So werden Proteine und die DNA in den Pflanzenzellen vor Schäden bewahrt.
Das Muster der Anthocyanbildung ist für jede Pflanzenart spezifisch und hängt von Licht, Wärme, Bodenverhältnissen und der jeweiligen Sorte ab.