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Wetzikon
07.06.2024
09.06.2024 13:52 Uhr

Walenbach-Abstimmung: Es gibt nicht nur Befürworter

Situationsplan Schulanlage Walenbach nach der Gesamtsanierung und Erweiterung.
Situationsplan Schulanlage Walenbach nach der Gesamtsanierung und Erweiterung. Bild: Stadt Wetzikon
Am Sonntag, 9. Juni stimmen die Wetzikerinnen und Wetziker über die Erweiterung und Sanierung der Primarschule Walenbach ab. Nicht alle befürworten den 50-Millionen-Bau.

Die Primarschule Walenbach ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Zudem soll die Anlage ausgebaut werden, um bessere Platzverhältnisse zu schaffen (wir berichteten). Nicht alle Ortsparteien stehen hinter dem Grossprojekt.

Ja und Nein

Die FDP Wetzikon hat die Ja-Parole für die Sanierung und Erweiterung herausgegeben. Dass die Schulanlage erweitert werden muss, sei unbestritten. Das Projekt ermögliche den zukünftigen klassenübergreifenden und flexibel gestaltbaren Unterricht.

Auch die SP Wetzikon ist für die Vorlage. Der geplante Neubau werde modernsten Anforderungen gerecht, schaffe ideale Voraussetzungen für zeitgemässen Unterricht und entspreche den aktuellen Energiestandards.

Ebenso spricht sich Die Mitte für die Erneuerung und Vergrösserung aus. Sie sei deshalb dringend, weil vor über sechs Jahren die Sanierung hätte beginnen sollen und das zehnjährige Provisorium endlich aufgehoben werden müsse. «Will die Schule die gegenwärtigen und die zukünftigen Bedürfnisse in den Schulzimmern, den Turnhallen und dem Singsaal erfüllen und die energieschonende Bauweise umsetzen, ist dieser Betrag gerechtfertigt», sagt Präsident Toni Zweifel auf Anfrage.

«Will die Schule die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse erfüllen und die energieschonende Bauweise umsetzen, ist dieser Betrag gerechtfertigt.»
Toni Zweifel, Präsident Die Mitte Wetzikon

Mängel in der Planung und fehlende Transparenz

Die Grünliberalen sind gegen die Vorlage. Die Partei kritisiert, dass Mängel im Planungs- und Projektierungsverfahren zu einem Projekt führen würden, das in finanzieller und ökologischer Hinsicht ungenügend sei. Der erst 12-jährige rote Schulhaustrakt sei nicht in die Planung einbezogen worden. «Anstelle einer weiteren Verwendung an Ort soll er für 2,3 Mio. ins Guldisloo verschoben und nach fünf Jahren entsorgt werden. Der Holzelementbau mit Modulen im Minergiestandard könnte aber mindestens 33 Jahre lang weiterverwendet werden. Das ist eine inakzeptable Verschwendung von Ressourcen», schreibt die Partei in ihrer Mitteilung.

Auch die ehemalige Stadträtin Esther Schlatter ist gegen die Vorlage. Die massiven Kostensteigerungen im Verlauf der Planung würden deutlich zeigen, dass es an einer Kostenkontrolle und/oder professionellen Führung der Planungsverfahren fehle. «Auch wenn der Baukredit wenige Schulzimmer mehr umfasst als der Projektierungskredit, rechtfertigt dies eine Kostensteigerung von 20 Mio. Franken bzw. ca. 75 Prozent kaum. Hier liegt offensichtlich einiges im Argen.»

«Auch wenn der Baukredit wenige Schulzimmer mehr umfasst als der Projektierungskredit, rechtfertigt dies eine Kostensteigerung von 20 Mio. Franken bzw. ca. 75 Prozent kaum.»
Esther Schlatter, ehemalige Stadträtin

3 Mio. für ein Klassenzimmer

Die SVP hat ebenfalls die Nein-Parole herausgegeben. «Aufgrund des Bevölkerungswachstums ist der dringende Handlungsbedarf für mehr Schulraum und eine Gesamtsanierung des Schulhauses Walenbach unbestritten. Wir brauchen jedoch zweckmässige Bauten. Alles, was darüber hinausgeht, ist eine Verschwendung von Steuergeldern. 17 Klassenzimmer sollen 49,7 Mio. Franken kosten. Das bedeutet, dass ein einziges Klassenzimmer knapp 3 Mio. Franken verschlingt. Und das nicht einmal als kompletter Neubau, denn ein grosser Teil wird nur saniert», sagt Parteipräsident Rolf Müri auf Anfrage. Das liege weit über dem Durchschnitt anderer Städte, die bei etwa 2 Mio. pro Klassenzimmer liegen.

Redaktion Wetziker Post
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