Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Wetzikon
03.01.2024
25.04.2024 09:33 Uhr

Orthotrauma – neue Fachdisziplin am GZO

Dr. med. Matthias Rink, Dr. med. Stefan Brunner, Dr. med. Patrick Saudan-Robustelli (v. l. n. r.)
Dr. med. Matthias Rink, Dr. med. Stefan Brunner, Dr. med. Patrick Saudan-Robustelli (v. l. n. r.) Bild: GZO Wetzikon
Die Kombination aus Orthopädie und Traumatologie bilden die neue Fachabteilung am GZO für Orthopädie und Traumatologie. Das umfassende Fachwissen rund um den Bewegungsapparat unterstützt Patientinnen und Patienten des Zürcher Oberlandes bei der Behandlung von krankheits- oder unfallbedingten Schmerzen oder Verletzungen von Knochen, Gelenken und Bändern.

Seit August 2023 betreibt das GZO Spital Wetzikon die neue Abteilung für Orthopädie und Traumatologie unter der Leitung von Dr. med. Matthias Rink. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. med. Stefan Brunner wechselten sie von der Luzerner Hirslanden Klinik St. Anna mit dem Auftrag, im GZO eine eigene Fachklink aufzubauen.

Zeitnahe Behandlung am Bewegungsapparat

Ergänzt wird das neue Behandlungsangebot durch die Fachärzte für Orthopädische Chirurgie der Klinik Impuls im bewährten Belegarztmodell sowie durch die bereits etablierte Wirbelsäulensprechstunde der Universitätsklinik Balgrist, wie das GZO Spital Wetzikon in seiner Mitteilung schreibt.

«Zudem bündeln die chirurgischen Kliniken des Kantonsspital Winterthur und des GZO Spital Wetzikon ihre Kompetenzen und Wissen in der Patientenbehandlung im BestCareNet», so das Spital weiter. Damit sollen alle Patientinnen und Patienten mit orthopädisch traumatologischen Problemen am Bewegungsapparat zeitnah beurteilt und sowohl konservativ als auch operativ weiterbehandelt werden können. Matthias Rink ist überzeugt: «Wir ermöglichen Diagnostik, Behandlung und Therapie im Sinne unserer Patienten aus einer Hand. Wir freuen uns auf diese grossartige Chance.»

«Für mich ist die Orthopädie ein interessanter Mix aus Theorie und Praxis sowie Handwerk und Technik. Ich bin begeistert mit welchen vielfältigen Möglichkeiten wir unseren Patientinnen und Patienten wieder zu mehr Bewegung verhelfen können.»
Dr. med. Matthias Rink

Mass-Implantate und -Instrumente

Die beiden Experten Rink und Brunner haben sich auf patientenspezifische Knieprothesen spezialisiert. Früher gab es das künstliche Knie oder die künstliche Hüfte nur als Standardmodell. Heute können sowohl Instrumente als auch Implantate massangefertigt werden, was eine verbesserte Passgenauigkeit generiert. Wichtig sei beiden, dass die Patientinnen und Patienten individuell und so konservativ wie möglich behandelt werden.

Auch das Team der Physiotherapie stehe bereit für eine individuelle Behandlung. «Wir wollen gemeinsam die bestmögliche Therapie für eine schnelle und schmerzfreie Genesung umsetzen. Dies beginnt teilweise bereits vor einer geplanten OP», unterstreicht Fabian Hügi, Leiter des Bereichs Physiotherapie, und ergänzt: «Wir bieten den Patienten eine durchgehende Betreuung. Die therapeutische Nachsorge wird bei uns im Haus stationär und falls gewünscht auch ambulant gewährleistet.»

Die enge Zusammenarbeit mit den ambulanten Haus- und Fachärzten sei ebenfalls sehr wichtig, betont das GZO.

Konservativ und operativ

Bei orthopädischen Problemen gibt es konservative und operative Behandlungsmethoden. Konservative Ansätze konzentrieren sich auf nicht-chirurgische Massnahmen wie Physiotherapie, Medikamente, Schmerzmittel und die Nutzung von unterstützenden Geräten wie Orthesen oder Schienen oder der klassische Gipsverband sowie Injektionen. Diese Methoden zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern, Heilung die Beweglichkeit zu verbessern und eine solide Lebensqualität zu erhalten.

Wenn konservative Methoden nicht den gewünschten Erfolg bringen oder wenn die Erkrankung schwerwiegend ist, kommen operative Behandlungsoptionen zur Diskussion. Operationen können die Korrektur von Fehlstellungen oder von Bandinstabilitäten, der teilweise oder komplette Gelenkersatz, arthroskopische (minimalinvasive) Eingriffe, Sehnenrekonstruktionen, Wirbelsäulenchirurgie und andere komplexe Verfahren umfassen. Diese Eingriffe beheben zumeist strukturelle Probleme und stellen die normale Funktion des Bewegungsapparates wieder her.

Prävention spiele eine entscheidende Rolle in der Orthopädie, schreibt das GZO weiter. Noch vor dem Auftreten von Beschwerden können Verletzungen und Erkrankungen durch regelmässige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Übergewicht verhindert werden.

Was unterscheidet Orthopädie von Traumatologie?

Orthopädie und Traumatologie befassen sich mit Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates, also der Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke. Der Hauptunterschied zwischen ihnen liegt in ihrem Fokus und den Behandlungsmethoden. Die Orthopädie beschränkt sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie beispielsweise Bewegungseinschränkungen, Gelenkerkrankungen oder Wirbelsäulenprobleme.

Die Traumatologie hingegen befasst sich speziell mit der Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates, zum Beispiel infolge von Unfällen, insbesondere von Knochenbrüchen und Weichteilverletzungen. Traumatologen sind auf die Akutversorgung dieser Verletzungen spezialisiert. Unfallfolgen wie Fehlstellungen, Instabilitäten, Bewegungseinschränkungen der Gelenke usw. werden sowohl von Orthopäden als auch von Traumatologen behandelt.

 

Beide Fachgebiete überschneiden sich und viele Fachpersonen können beides abdecken. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Art und Schwere der Erkrankung oder Verletzung ab, sowie von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Patienten. Es geht um den Erhalt oder die Wiederherstellung der Gesundheit des Bewegungsapparates.

Zürioberland24/mb