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Wetzikon
10.10.2022
10.10.2022 08:03 Uhr

Juso empört über Stromspar-Entscheid der Stadt

Die Juso befürchtet mehr sexuelle Übergriffe, wenn die Strassenbeleuchtung früher abgeschaltet wird. (Symbolbild)
Die Juso befürchtet mehr sexuelle Übergriffe, wenn die Strassenbeleuchtung früher abgeschaltet wird. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock
Die Juso Zürcher Oberland kritisiert den Entscheid der Stadt Wetzikon, die Strassenbeleuchtungen ab 23 Uhr auszuschalten. Das gefährde die Sicherheit der Menschen.

«Es kann nicht sein, dass die Sicherheit von Menschen geopfert wird“, findet Anaïs Dolder Co-Präsidentin der Juso Zürcher Oberland.

Der Stadtrat sei sich einem gewissen Risiko bewusst, wolle dieses aber in Kauf nehmen: Sollte man feststellen, dass es nach 23 Uhr vermehrt zu Vorfällen komme, müsste man im Stadtrat diesen Entscheid überdenken, wird der Stadtrat Wetzikon zitiert.

Sexuelle Übergriffe befürchtet

Die Juso schreibt dazu in ihrer Mitteilung: «Das Risiko von sexuellen Übergriffen und anderen Gewalttaten einzugehen und dabei Menschenleben zu gefährden, ist schlicht unverantwortbar.»

Die Partei bezieht sich dabei auf eine repräsentative Umfrage von gfs.bern, wonach jede fünfte Frau in der Schweiz bereits ungewollte sexuelle Handlungen erlebt hätte und wonach mehr als die Hälfte der Befragten bereits Belästigung erfahren hätten wie ungewünschte Berührungen, Umarmungen oder Küssen. Allein im Jahr 2021 seien im Kanton Zürich 2483 Straftaten «gegen sexuelle Integrität» verzeichnet worden. Die Dunkelziffer dürfte die Anzahl Straftaten allerdings verdoppeln, so die Juso.

«Von Gewalt betroffenen und gefährdeten Menschen kann das Licht der Strassenlaternen ein wichtiges, wenn auch lange nicht hinreichendes Stück Sicherheit gewährleisten», sagt Dolder. 

Angesichts dessen sei es reiner Hohn, dass gleichzeitig die Weihnachtsbeleuchtung nicht ausgeschaltet werde. Tradition über die Sicherheit von Menschenleben zu stellen sei ein verachtenswerter Umgang mit der Energiekrise und keineswegs zielführend. Hier würden emotionale Bindungen zur Weihnachtsbeleuchtung höher gewichtet als die Sicherheit der Menschen.

Auch bemängelt die Juso, dass der Entscheid der Stadt Wetzikon die Rolle von Unternehmen vollkommen ignoriere. «Die Leucht-Schriften, Beleuchuntgen von Schaufenstern und Ausleuchtung von Läden bei Nacht könnten ohne die Einbusse von Sicherheit abgeschalten werden.»

Zürioberland24