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Rüti ZH
13.11.2025
13.11.2025 17:16 Uhr

Frauenchor Bubikon entfacht Klangzauber

Über 60 Mitwirkende – Chor und Orchester – beim Konzert in der reformierten Kirche Rüti.
Über 60 Mitwirkende – Chor und Orchester – beim Konzert in der reformierten Kirche Rüti. Bild: Dave Brunner
Der Frauenchor Bubikon begeisterte am 8. und 9. November mit einem Konzertprogramm, das mit Werken von Karl Jenkins und Kim André Arnesen musikalisch wie emotional berührte.

Der Frauenchor Bubikon präsentierte am 8. November in der reformierten Kirche Rüti und am 9. November in der katholischen Kirche Bülach ein Konzert, das sowohl musikalisch als auch emotional berührte. Mit Karl Jenkins’ Palladio und Adiemus sowie Kim André Arnesens Magnificat beeindruckten Chor und Orchester gleichermassen. Präzision, Volumen und Präsenz machten die beiden Abende zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Festlicher Auftakt

Karl Jenkins’ Palladio eröffnete die Konzerte wie ein funkelnder Vorhang. Das Orchester unter der Leitung von Roger Widmer setzte den kraftvollen, präzisen Auftakt um, während Konzertmeisterin Deborah Furrer die Musikerinnen und Musiker führte und für einen geschlossenen, strahlenden Klang sorgte.

Künstlerische Bandbreite

Im Magnificat von Kim André Arnesen zeigte der Frauenchor Bubikon seine ganze künstlerische Bandbreite. Die Stimmen waren klar voneinander zu unterscheiden, die Phrasen sorgfältig gestaltet – und dennoch blieb die Interpretation lebendig und emotional. Der Chor selbst umfasst Sängerinnen von 18 bis 80 Jahren, wodurch ein beeindruckender Altersmix entsteht, der der Darbietung zusätzliche Tiefe verlieh.

Roger Widmer hatte für diesen Abend ein Programm zusammengestellt, das  speziell und stimmig war. Mit viel Gespür brachte er Profis wie junge Talente zusammen und schuf ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Chor und Orchester.

Von den leisen Passagen in «Magnificat anima mea» bis zu den kraftvollen Höhepunkten in «Fecit potentiam» und «Gloria Patri» spannte sich ein musikalischer Bogen, der das Publikum spürbar in seinen Bann zog und für eindrückliche Momente voller Wärme und Ausdruckskraft sorgte.

Erfahrene Musiker und Nachwuchstalente

Hervorzuheben war auch die Leistung des Orchesters: Jonathan Widmer begleitete an der Orgel, das Streicherensemble bereicherte den Klangteppich, und Solocello von Edwin Kobbé setzte glanzvolle Akzente. Stimmen aus dem Publikum hoben hervor, dass gerade die Mischung aus erfahrenen Musikerinnen und Nachwuchstalenten das Konzert besonders lebendig und faszinierend machte.

Adiemus – Klangwelten voller Magie

In der Pause genoss das Publikum das Gastroangebot mit selbstgemachten Kuchen und Sandwiches, zubereitet von den Sängerinnen selbst. Das gemütliche Ambiente lud zum kurzen Verweilen und zum Austausch ein – eine willkommene Atempause nach dem intensiven ersten Teil des Konzerts. 

Mit Karl Jenkins’ Adiemus begann der zweite Teil, und der Abend erreichte eine neue Dimension. Vom ersten Ton an fesselten Chor und Orchester das Publikum: rhythmisch treibend, harmonisch üppig, emotional überwältigend. Viele im Publikum dürften beim ersten Stück, «Adiemus», an die bekannte Delta-Werbung gedacht haben, die das Stück berühmt machte. Die Sängerinnen des Frauenchors zeigten eine grosse Präsenz, die Stimmen verschmolzen mit den Instrumenten zu einer Klangwolke, die den Raum ausfüllte. 

Besonders hervorzuheben sind auch Momente in «Cantus Iteratus» und «Amaté Adea», in denen die Artikulation und der emotionale Ausdruck perfekt miteinander verschmolzen. «Die Präzision gepaart mit der emotionalen Tiefe war einfach überwältigend», sagte ein Besucher.

Auch die jungen Musiker des Percussion-Ensembles sowie der übrigen Orchesterbesetzung trugen zur Wirkung bei. Besonders Luca Borioli am Marimbaphon setzte rhythmische Akzente, die das Publikum spürbar mitrissen, während Bernhard Kühne an den Flöten mit seinen Soli magische Momente schuf.

Standing Ovations

Das würdige Finale, Hymn, rundete den Abend ab. Das Stück wurde gefühlvoll interpretiert und hinterliess einen Eindruck von ermatteter, aber glücklicher Ergriffenheit. Das Publikum reagierte mit Standing Ovations und wurde mit einer Zugabe von Adiemus belohnt, dessen Fantasiesprache Raum für eigene Interpretation liess. Ein Moment voller Freude, Staunen und emotionaler Tiefe – ein Abend, der sowohl die Beteiligten als auch das Publikum nachhaltig berührte.

Frauenchor Bubikon

Schnupperabend: Montag, 1. Dezember 2025, 20 Uhr, kath. Kirche Tann
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen! Gesucht werden engagierte und ambitionierte Frauen – Chorerfahrung ist von Vorteil, aber keine Voraussetzung.

Nächstes Konzert: Sonntag, 12. April 2026, 17 Uhr in der reformierten Kirche Rüti ZH

Weitere Infos

Gabriela Gasser
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