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Schweiz
30.10.2025

Vertrauen in KI wächst

Die Nutzung und das Vertrauen in KI-Systeme nehmen deutlich zu, während klassische Sicherheitsmassnahmen abnehmen.
Die Nutzung und das Vertrauen in KI-Systeme nehmen deutlich zu, während klassische Sicherheitsmassnahmen abnehmen. Bild: ChatGPT
Die Comparis-Datenvertrauensstudie 2025 zeigt: KI wird doppelt so häufig genutzt wie vor zwei Jahren, das Vertrauen in KI-Systeme steigt – doch gleichzeitig sinkt das Sicherheitsgefühl im Netz.

Laut der aktuellen Studie von comparis.ch nutzen 2025 bereits 52,9 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer KI-Anwendungen wie ChatGPT – 2024 waren es erst 27,4 Prozent. Damit verändert sich das digitale Verhalten deutlich. Suchmaschinen, E-Mail-Anbieter und klassische News-Seiten verzeichnen dagegen rückläufige Nutzungszahlen. «Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Konsumentinnen und Konsumenten neue Wege finden, um Informationen zu suchen oder zu kommunizieren», sagt Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick.

Banken geniessen höchstes Vertrauen

Das Vertrauen in den seriösen Umgang mit Daten hat bei KI zwar noch ein tiefes Niveau, ist aber gestiegen – von 3,9 (2023) auf 4,3 (2025) Punkte auf einer Skala von 1 bis 10. Am meisten Vertrauen geniessen Banken mit einem Wert von 7,2, gefolgt von Behörden mit 7,0. Besonders Personen mit höherem Einkommen und Bildungsniveau zeigen grösseres Vertrauen in staatliche Institutionen. Das Sicherheitsgefühl bei der Eingabe persönlicher Daten im Internet ist weiter gesunken – von 5,7 (2022) auf 5,3 (2025). Auch die Einschätzung, dass der Datenschutz in der Schweiz «eher gut» geregelt sei, fiel von 56,6 Prozent (2024) auf 51,7 Prozent. In der französischsprachigen Schweiz ist die Zustimmung am niedrigsten.

Weniger digitale Selbstverteidigung

Trotz erhöhter Bedrohungswahrnehmung sinkt die Nutzung klassischer Schutzmassnahmen. Komplexe Passwörter verwenden nur noch 43,1 Prozent (2025, 2020: 49,3 Prozent). Auch die Bereitschaft, Software regelmässig zu aktualisieren, nahm von 57,5 auf 49,9 Prozent ab. «Dieses Phänomen lässt sich als ‹Sicherheitsmüdigkeit› interpretieren: Die User sind von den ständigen Warnungen überfordert und entwickeln eine fatalistische Haltung», sagt Frick.

Twint überholt Kreditkarte

Bei Online-Zahlungen bleibt die Rechnung mit 8,2 Punkten Vertrauenssiegerin. Twint holt jedoch stark auf: Das Vertrauen in die Bezahl-App stieg seit 2020 von 6,2 auf 7,3 Punkte und liegt damit vor der Kreditkarte (6,7).

Die repräsentative Befragung wurde im September 2025 vom Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch unter 1’049 erwachsenen Personen in der Schweiz durchgeführt. Die Skalen für Vertrauen, Sicherheit und Bedrohung reichen von 1 (sehr tief) bis 10 (sehr hoch).

Zur Studie

Zürioberland24/gg