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Mobilität
16.10.2025

MehrSpur-Projekt einen Schritt weiter

Das MehrSpur-Projekt ist das grösste des Bundes im Ausbauschritt bis 2035. Im Bild: Die geplante Bahnbrücke Neumühle in Winterthur.
Das MehrSpur-Projekt ist das grösste des Bundes im Ausbauschritt bis 2035. Im Bild: Die geplante Bahnbrücke Neumühle in Winterthur. Bild: SBB/patatoffel
Das Bundesamt für Verkehr hat für das Projekt «MehrSpur» die Plangenehmigung erteilt. Die SBB kann damit das definitive Bauprogramm für das 2,9 Milliarden Franken-Projekt festlegen.

Die SBB plant im Auftrag des Bundes den Ausbau der Bahnlinie zwischen Zürich und Winterthur. Damit sollen Engpässe im Schweizer Bahnnetz beseitigt und der notwendige Angebotsausbau im S-Bahn- und Fernverkehr realisiert werden. Das Projekt lag bereits 2023 öffentlich auf.

Nun hat das Bundesamt für Verkehr Mitte Oktober 2025 die Plangenehmigung für das Projekt erteilt. Damit kann die SBB das definitive Bauprogramm festlegen.

Grösstes Projekt bis 2035

MehrSpur Zürich–Winterthur ist mit rund 2,9 Milliarden Franken das grösste Projekt im Ausbauschritt 2035 des Bundes. Finanziert werden soll es über den Bahn-Infrastruktur-Fond des Bundes, der sich u.a. aus Beiträgen von Bund und Kantonen speist.

Doppelspur und Bahnhof-Ausbauten

Geplant sind eine neue Doppelspur durch einen neun Kilometer langen Brüttenertunnel, der Ausbau der Bahnhöfe Dietlikon, Bassersdorf, Wallisellen und Winterthur Töss sowie weitere bauliche Massnahmen an der Bahninfrastruktur zwischen Zürich und Winterthur.

Die geplanten Infrastrukturausbauten des Grossprojektes «MehrSpur Zürich–Winterthur» sollen den heutigen Engpass im Bahnnetz beseitigen: Die neuen Gleise werden ans bestehende Bahnnetz angeschlossen. Züge können sich kreuzen, ohne den Gegenverkehr zu behindern.

Viertelstundentakt = Grundtakt

Mit der zweiten Doppelspur durch den Brüttenertunnel können so künftig zwei Fernverkehrslinien im Viertelstundentakt zwischen Zürich und Winterthur fahren, im Zürcher S-Bahnnetz wird der Viertelstundentakt zum Grundtakt.

Der Ausbau ermöglicht gemäss SBB 30 % mehr Kapazität: 900 Züge und die Beförderung von rund 156’000 Reisenden.

Umsiedlung und Artenschutz

Die SBB ist verpflichtet, bei grossen Bauvorhaben den grösstmöglichen Schutz der Umwelt sicherzustellen. Zu diesem Zweck müssen, im Rahmen von vorbereitenden Massnahmen und bevor die Bauarbeiten starten, diverse Umweltmassnahmen umgesetzt werden: Dazu zählen das Sammeln und Sicherstellen von Saatgut für die spätere Begrünung, die Umsiedlung von geschützten Arten und die Erstellung von Ersatzlebensräumen. 

Diese vorbereitenden Massnahmen starteten gemäss Mitteilung der SBB im Spätsommer 2025, dauern rund drei Monate und betreffen verschiedene Standorte über den gesamten Projektperimeter von MehrSpur Zürich–Winterthur.

10 Jahre Bauzeit

Der Baustart ist gemäss SBB Mitte der 2020er-Jahre und eine Inbetriebnahme des Angebotes ab Mitte der 2030er-Jahre möglich.

Ein definitives Bauprogramm kann die SBB aber erstellen, wenn vom Bund die rechtskräftige Baubewilligung vorliegt und die Bauarbeiten vergeben sind.

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Der gesamte Bahnverkehr zwischen Zürich und Winterthur nutzt heute die einzige Doppelspurverbindung via Effretikon. Bild: SBB
Zürioberland24/bt