Wie hat sich das Geschäft entwickelt?
Andrea Hofer: Wir starteten ohne grosse Erwartungen. Unser Ziel war es, für uns selbst und unsere Kunden gute Weine zu entdecken und anzubieten. Hätten wir nichts verkauft, wäre das auch kein Drama gewesen – Dann hätten wir sie einfach selbst genossen (lacht).
Suzan: Mit der Zeit haben wir immer besser verstanden, worauf unsere Kunden wirklich Wert legen: individuelle Beratung und ein Einkaufserlebnis, das man bei den Grossverteilern vergeblich sucht. Viele unserer Stammkunden kennen wir heute so gut, dass wir ihnen präzise Empfehlungen aussprechen können – und das kommt sehr gut an. Genau das macht einen kleine, persönliche Weinhandlung aus.
Wie ging’s weiter?
Andrea: In den ersten Jahren waren wir oft unterwegs mit Degustationen in Bars, bei Kunden zu Hause, auf Messen oder in Geschäften wie zum Beispiel beim Sport Trend Shop STS in Hinwil. Unvergessen sind auch die gemütlichen Paella- und Raclette-Abende und die legendären «Ladies Nights». Diese Einsätze waren spannend und haben viel Freude bereitet. Allerdings waren sie auch zeitintensiv und nicht sehr rentabel. Deshalb haben wir diese Anlässe irgendwann eingestellt.
Warum hört ihr auf?
Suzan: Meine Motivation, den Laden weiterzuführen, hat nachgelassen. Die Umsätze sind in den letzten zwei Jahren stark zurückgegangen. Wenn man den ganzen Tag im Laden steht und am Abend keinen Franken in der Kasse hat, vergeht einem die Freude. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um loszulassen und wieder mehr Zeit für andere Dinge zu haben.
Andrea: Die besten Zeiten der Wy-Galerie liegen hinter uns. Um weiterzumachen, müssten wir viel investieren und wieder richtig aktiv werden – doch dazu fehlt uns die Energie und Bereitschaft. Wir blicken mit einem guten Gefühl zurück, auf viele schöne Jahre, tolle Begegnungen mit unseren Kunden zurück. Jetzt aufzuhören, fühlt sich richtig an.
Hatte die geplante Stedtliumfahrung Einfluss auf euren Entscheid?
Suzan: Überhaupt nicht. Die Umfahrung ist noch so weit weg, dass sie keine Rolle gespielt hat. Wäre die Umfahrung schon da, hätte das allenfalls sogar einen positiven Einfluss auf die Wy-Galerie gehabt. Denn ein Einkauf oder ein gemütlicher Bummel im Stedtli wäre ganz anders und viel attraktiver, wenn es weniger Verkehr hätte. Dann käme der Charme vom Stedtli noch viel besser zur Geltung.