Trotz sinkendem Referenzzinssatz sind die Wohnungsmieten in der Schweiz in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Laut Comparis-Womo-Preisindex legten sie seit 2005 gesamtschweizerisch um 31,9 Prozent zu – im Schnitt 1,4 Prozent pro Jahr.
Preise für Wohnen und Mobilität leicht gesunken
Im August 2025 waren die Preise in den Bereichen Wohnen und Mobilität 0,1 Prozent tiefer als im Vorjahr. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK), der über 1’000 Produkte umfasst, stieg im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozent.
Knappes Angebot treibt Mietpreise
Ein Hauptgrund für den starken Anstieg liegt im rückläufigen Angebot an freien Wohnungen. Die Leerwohnungsziffer erreichte 2020 noch 1,72 Prozent, fiel seither aber auf 1 Prozent zurück – den Stand von 2005. In Genf (0,32 %), Zug (0,42 %) und Zürich (0,48 %) ist der Anteil besonders tief. «Die starke Verringerung auf 1 Prozent erklärt die stark steigenden Mietpreise in den letzten Jahren», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Zinssenkungen bremsen Anstieg nicht
Der hypothekarische Referenzzinssatz, seit 2008 massgebend für die Mietzinsentwicklung, sank in den letzten 17 Jahren von 3,5 auf 1,5 Prozent. Mieterinnen und Mieter hätten damit Anspruch auf Mietsenkungen. Dennoch verteuerten sich die Mieten weiter – allein seit 2020 um 10,6 Prozent. «Auch Mietreduktionen durch den gesunkenen Referenzzinssatz konnten den starken Anstieg nicht aufhalten», so Renkert.