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Gossau ZH
19.09.2025
19.09.2025 03:45 Uhr

Spendenaktion für Brandopfer

Stefanie und Raffael haben beim Brand in ihrer Wohnung alles verloren.
Stefanie und Raffael haben beim Brand in ihrer Wohnung alles verloren. Bild: ZO24
Am 20. August 2025 kam es zu einem Brand in einer Wohnung in Gossau ZH. Die Bewohner haben dabei alles verloren. Über ein Crowdfunding bittet das Ehepaar um Spenden.

Am Morgen des 20. August kurz nach 6 Uhr kam es im Quartier Eich in einer Wohnung zu einem Brand (wir berichteten). Gemäss späterer Mitteilung der Kantonspolizei Zürich wird ein technischer Defekt als Ursache vermutet.

«Ein rabenschwarzer Tag»

Die Wohnung wurde vom Ehepaar Stefanie und Raffael bewohnt. Bei Ausbruch des Brandes waren die beiden, zusammen mit einer Spitex-Hilfe, in der Wohnung.

Stefanie lebt mit einer körperlichen Beeinträchtigung und ist auf individuelle Hilfsmittel, Pflegeprodukte und technische Speziallösungen angewiesen. Vieles davon sei massgeschneidert gewesen und teils über Jahre angepasst worden. Beim Brand sei alles unwiederbringlich zerstört worden, schildern die beiden das Erlebte auf ihrer Homepage.

«Nur weil ich ausnahmsweise im Schlafzimmer und nicht im Pflegezimmer lag, habe ich überlebt.»
Stefanie

Der 20. August habe wie jeder andere begonnen: «Um 6 Uhr kam meine Spitex, bereitete alles für den Start in den Tag vor und brachte meinen Elektrorollstuhl vom Pflegezimmer ins Schlafzimmer, wo ich mit meinem Mann lag.»

Plötzlich hätten sie ein lautes Geräusch gehört, «als würden Ziegelsteine vom Dach fallen, begleitet von einem unheimlichen Rauschen. Sekunden später standen die Flammen bereits direkt neben der Tür zum Pflegezimmer.» Die Spitex-Hilfe und Raffael hätten zur Löschdecke gegriffen, doch das Feuer sei bereits ausser Kontrolle gewesen.

«Ich lag noch hilflos im Bett. Nur durch das schnelle Eingreifen von Raffael konnte ich aus dem Bett in meinen Rollstuhl gebracht werden.» Dieser sei jedoch in der Höhe noch auf das Ehebett eingestellt gewesen und sei deshalb nur langsam heruntergefahren. «So mussten wir, beinahe im Schneckentempo, direkt an den Flammen vorbei flüchten. Überall war schon dichter Rauch», schildert das Paar die dramatischen Szenen.

«Nur, weil ich ausnahmsweise im Schlafzimmer und nicht im Pflegezimmer lag, habe ich überlebt», so Stefanie.

«Die Versicherungen werden gewisse Dinge übernehmen, doch viele der massgeschneiderten Lösungen sind schwer ersetzbar.»
Stefanie und Raffael

Alles verloren

Das Pflegezimmer brannte vollständig aus und die ganze Wohnung ist durch den Russ beschädigt und unbewohnbar.

Das Paar habe bei dem Brand alles verloren, was ihr tägliches Leben überhaupt möglich mache: Spezialhilfen, Therapiegeräte, elektronische Hilfsmittel etc.

Die Versicherungen würden gewisse Kosten übernehmen, doch viele der massgeschneiderten Lösungen seien schwer ersetzbar. Hinzu kämen Wartezeiten und Gutachten.

Spendenaktion gestartet

Nun haben die beiden vor kurzem eine Spendenaktion gestartet – Über die Plattform Payrexx kann ein individueller Betrag gespendet werden.

Das Spendenziel war 10‘000 Franken. Dieses wurde bereits übertroffen: Mit heutigem Stand sind über 15‘000 Franken zusammengekommen.

Mit den Spenden möchte das Ehepaar u.a. die am dringendsten benötigten Hilfsmittel anschaffen, welche von den Versicherungen nicht bezahlt werden. Auch für den Aufbau einer neuen barrierefreien Wohnung benötigen sie Geld.

> zur Spenden-Plattform

Barbara Tudor