Der Jugendtreff ist nicht nur für die Jugend ein Anziehungspunkt. Junge Erwachsene, die als Jugendliche selbst im Jugi ein und aus gingen, nutzen die überdachte Sofalounge vor dem Eingang gern als Treffpunkt, vor allem ausserhalb der Öffnungszeiten. Obwohl Erwachsene nicht zur Zielgruppe der Offenen Jugendarbeit gehören, lässt diese die Gruppe gewähren.
Der Grüninger Jugendbeauftragte Pasqual Zurbuchen begründet es so: «Junge Erwachsene stehen in vielen Fällen vor dem gleichen Problem wie Jugendliche – sie haben keine eigenen Räume, wo sie unter sich sein können.» Deshalb treffen sie sich oft im öffentlichen Raum – etwa beim Busbahnhof, beim Schlangenbrunnen, beim Züriwerk oder auf der Rampe hinter dem Werkhof.
Junge Menschen brauchen Räume
Erwünscht seien sie dort allerdings genauso wenig wie Jugendliche. «Die meisten Erwachsenen nutzen den öffentlichen Raum viel öfter als Durchgangs- denn als Aufenthaltsort», erklärt der Jugendbeauftragte. «Junge Menschen, die rumhängen, wirken auf viele diffus störend oder suspekt.» Selbst wenn etwa Littering oder Ruhestörungen oft gar nicht von Jugendlichen ausgingen, führe ihre Präsenz im öffentlichen Raum dazu, dass sie bei allen Störungen unter Generalverdacht stünden.
Mit der Sensibilisierung für die Bedürfnisse der jeweils anderen Generationen leistet die Offene Jugendarbeit einen wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander. Sie setzt sich zudem dafür ein, dass Jugendlichen und jungen Erwachsenen Räume zur Verfügung stehen, wo sie ungestört sind und ihrerseits nicht stören. Dass die Terrasse des Jugi für diese Gruppe ein solcher Ort geworden ist, war zwar von der Offenen Jugendarbeit nicht beabsichtigt, sie heisst es dennoch gut: «Wir werden ihr Gefühl, dass sie überall vertrieben werden, nicht bestätigen, indem wir sie wegweisen», sind sich die Jugendarbeitenden einig.
Da sich die Gruppe ausserhalb der Jugi-Öffnungszeiten dort trifft, kommt es nicht oft zu Kontakt mit den Jugendarbeitenden Sara Tobler und Nicolas Moran. Die kurzen Begegnungen seien jedoch angenehm, sagen die Jugendarbeitenden. Sie hätten extra eine Altglastonne installiert, doch die Gruppe habe den Ort auch schon vorher immer sauber hinterlassen.