«Die prognostizierte Inflationsrate in der Schweiz dürfte 2025 mit rund 0.1% vergleichsweise tief ausfallen», schreibt der Kaufmännische Verband Schweiz (KFMV) in seiner Mitteilung. Doch ein Blick auf die letzten Jahre zeige ein anderes Bild. «Seit der Corona-Pandemie ist die Kaufkraft der Arbeitnehmenden gesamthaft um 2.4% gesunken. Die nominellen Löhne konnten also mit der kumulierten Teuerung nicht Schritt halten», sagt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim KFMV. Für viele, insbesondere Menschen, die in einer Tieflohnbranche tätig seien, bedeute das eine spürbare Belastung im Alltag.
Darum fordert der KFMV für Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren den vollen Teuerungsausgleich verwehrt haben, eine generelle Lohnerhöhung von bis zu 2%. Für Unternehmen, die den Teuerungsausgleich in den letzten Jahren gewährt haben, setze sich der Kaufmännische Verband Schweiz für eine Reallohnerhöhung ein, die unter anderem dem Ausgleich der steigenden Krankenkassenprämien diene.
Ziel: Kaufkraft stärken
«Unsere Forderungen haben das klare Ziel, die Kaufkraft der Arbeitnehmenden zu stärken», erklärt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim Kaufmännischen Verband Schweiz. «Denn eine faire Lohnentwicklung berücksichtigt nicht nur aktuelle Inflationsraten, sondern auch die Reallohnentwicklung der vergangenen Jahre.»
Die Forderungen würden im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten gelten. Gerade KMU, die von der Lage in den USA betroffen sind, seien verständlicherweise nicht zwingend dazu in der Lage, ihren Angestellten den Nachholbedarf vollumfänglich auszugleichen. «Die aktuelle Unsicherheit mit den US-Zöllen sollte aber von Unternehmen nicht als Vorwand genommen werden, allgemein den Teuerungsausgleich zu verweigern oder gar eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu rechtfertigen», betont Lang.