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Schweiz
06.09.2025
06.09.2025 13:12 Uhr

KFMV fordert Lohnerhöhungen

Die Arbeitswelt verändert sich durch KI rasant. (Symbolbild)
Die Arbeitswelt verändert sich durch KI rasant. (Symbolbild) Bild: KFMV
Der Kaufmännische Verband Schweiz (KFMV) fordert für das Jahr 2026 generelle Lohnerhöhungen von bis zu 2%, um die Kaufkraft zu stärken. Die prognostizierte tiefe Inflationsrate für 2025 sei die Gelegenheit, den aufgestauten Nachholbedarf der letzten Jahre zu bereinigen.

«Die prognostizierte Inflationsrate in der Schweiz dürfte 2025 mit rund 0.1% vergleichsweise tief ausfallen», schreibt der Kaufmännische Verband Schweiz (KFMV) in seiner Mitteilung. Doch ein Blick auf die letzten Jahre zeige ein anderes Bild. «Seit der Corona-Pandemie ist die Kaufkraft der Arbeitnehmenden gesamthaft um 2.4% gesunken. Die nominellen Löhne konnten also mit der kumulierten Teuerung nicht Schritt halten», sagt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim KFMV. Für viele, insbesondere Menschen, die in einer Tieflohnbranche tätig seien, bedeute das eine spürbare Belastung im Alltag.

Darum fordert der KFMV für Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren den vollen Teuerungsausgleich verwehrt haben, eine generelle Lohnerhöhung von bis zu 2%. Für Unternehmen, die den Teuerungsausgleich in den letzten Jahren gewährt haben, setze sich der Kaufmännische Verband Schweiz für eine Reallohnerhöhung ein, die unter anderem dem Ausgleich der steigenden Krankenkassenprämien diene.

Ziel: Kaufkraft stärken

«Unsere Forderungen haben das klare Ziel, die Kaufkraft der Arbeitnehmenden zu stärken», erklärt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim Kaufmännischen Verband Schweiz. «Denn eine faire Lohnentwicklung berücksichtigt nicht nur aktuelle Inflationsraten, sondern auch die Reallohnentwicklung der vergangenen Jahre.»

Die Forderungen würden im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten gelten. Gerade KMU, die von der Lage in den USA betroffen sind, seien verständlicherweise nicht zwingend dazu in der Lage, ihren Angestellten den Nachholbedarf vollumfänglich auszugleichen. «Die aktuelle Unsicherheit mit den US-Zöllen sollte aber von Unternehmen nicht als Vorwand genommen werden, allgemein den Teuerungsausgleich zu verweigern oder gar eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu rechtfertigen», betont Lang.

«Die Arbeitswelt verändert sich durch die Verfügbarkeit von generativer künstlicher Intelligenz rasant und verlangt nach kontinuierlicher Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeitenden.»
Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim KFMV

KI verändert Arbeitswelt

Die Arbeitswelt verändere sich durch die Verfügbarkeit von generativer künstlicher Intelligenz rasant und verlange nach kontinuierlicher Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeitenden. «Gerade in kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Berufen entstehen durch technologische Veränderungen laufend neue Anforderungen – von der Datenanalyse bis zum Umgang mit KI-basierten Tools.»

Deshalb setze sich der KFMV ebenfalls für eine gezielte Förderung von Weiterbildungsmöglichkeiten ein. «Ziel ist es, die berufliche Mobilität und die Beschäftigungsfähigkeit aller Arbeitnehmenden nachhaltig zu sichern. Wer heute in Bildung investiert, schafft die Basis für Innovation und Stabilität von morgen», führt Lang weiter aus. Wer hier nicht kontinuierlich am Ball bleibe, riskiere, den Anschluss an den Arbeitsmarkt zu verlieren. «Berufliche Weiterbildung ist längst kein einmaliges Ereignis mehr, sondern ein lebenslanger Prozess.»

Der Kaufmännische Verband Schweiz (KFMV) ist der älteste heute noch aktive Angestelltenverband der Schweiz. Er unterstützt und informiert seine rund 35'000 Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden zu Fragen rund um ihre berufliche Laufbahn. Zudem vertritt er Arbeitnehmende aus den Branchen Banken und Versicherungen, Detailhandel, Gewerbe, Industrie, Holzbau, Luftverkehr sowie Personalverleih in rund 40 Gesamtarbeitsverträgen und setzt sich für die Stärkung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit ein.

Über seine Schulen – kaufmännische Grund- und Weiterbildungsschulen, die Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und das Schweizerische Institut für Betriebsökonomie (SIB) – bietet der KFMV praxisnahe Aus- und Weiterbildungen an. Der KFMV ist auch Träger bzw. Mitträger verschiedener Berufs- und Fachprüfungen im Schweizer Bildungssystem. www.kfmv.ch

Zürioberland24/bt