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Wetzikon
06.02.2025
06.02.2025 12:41 Uhr

Die Zauberflöte – frech und anders

Anna Gitschthaler, Daniel Bentz und Annkatrin Isaacs gestalten die Oper auf eine frische, freche und nahbare Weise.
Anna Gitschthaler, Daniel Bentz und Annkatrin Isaacs gestalten die Oper auf eine frische, freche und nahbare Weise. Bild: gg
Am 1. und 2. Februar 2025 brachten die Sopranistin Anna Gitschthaler, der Tenor Daniel Bentz und die Pianistin Annkatrin Isaacs die «Zauberflöte» auf der Bühne der Garage Wetzikon in einer einzigartigen Version zur Aufführung. Die kurzweilige Darbietung sorgte immer wieder für Lacher und bot dem Publikum eine erfrischend andere Perspektive auf das bekannte Meisterwerk.

Am 1. und 2. Februar 2025 brach eine aussergewöhnliche Interpretation von Mozarts Zauberflöte alle musikalischen Konventionen und mischte klassische Klänge mit Pop, Rock und Jazz. Die Sopranistin Anna Gitschthaler, der Tenor Daniel Bentz und die Pianistin Annkatrin Isaacs führten das Publikum auf eine spannende, unerwartete Reise durch die Oper.

Albträume vor der Premiere

Kurz vor der Premiere wird die Pianistin Annkatrin Isaacs von Albträumen geplagt. Doch statt sich von den Ängsten bremsen zu lassen, verwandelt sie zusammen mit einem Sopran und einem Tenor Mozarts Meisterwerk in eine faszinierende, neue Interpretation. Bekannte Figuren zeigen plötzlich eine ganz andere Seite, während die Grenzen zwischen Bühne und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen. Mit viel Kreativität und gekonntem Gespür nehmen die Künstler das Werk auseinander und setzen es auf eine freche, überraschende Weise wieder zusammen. 

Grenzen zwischen Klassik und Pop verwischten

Die Königin der Nacht, dargestellt von Gitschthaler, trat mit einer kraftvollen Darbietung von Nemo «The Code» auf und sorgte für Aufsehen. In einem weiteren Moment überraschte die Arie «Hilfe» aus dem Original mit der unerwarteten Einblendung von den Beatles’ Help I need somebody, was die Grenzen zwischen Klassik und Pop gekonnt verwischte. Auch das bekannte «Ein Mädchen oder Weibchen» wurde mit einem modernen Twist in «I Love Rock 'n' Roll» verwandelt.

«Stop! In the Name of Love»

Ein Höhepunkt der Aufführung war die Verschmelzung von Beethovens Mondscheinsonate mit «Ach ich fühls». Queen's Bohemian Rhapsody, die zu Papagenos Selbstmord-Szene spielte – und sogar «Stop! In the Name of Love» von den Supremes fand seinen Platz. Der Vogelfänger wurde humorvoll mit Fideralalala und Alle meine Entchen kombiniert, während Daniel Bentz als Sarastro mit I Did It My Way einen weiteren überraschenden Moment setzte.

Mission: «Szene 8 - Oper neu erleben»

Die Mission der Künstler ist es, die Oper frisch, frech und nahbar zu gestalten. «Mit Kreativität und Humor bringen wir klassische Werke in moderne Kontexte und lassen sie auf neue Weise lebendig werden. Die Zahl 8 steht für die unendlichen Möglichkeiten, die die Oper auch heute noch bietet – und für die vielen Wege, auf denen wir diese Geschichten erzählen können. Wir bringen Erzählungen auf die Bühne, die überraschen, bewegen und voller Leben sind.»

Drei aussergewöhnliche Künstler

Die facettenreiche Sopranistin Anna Gitschthaler begeisterte in der Doppelrolle der Königin der Nacht und Pamina mit einer einzigartigen Darbietung. Auch der vielseitige Tenor Daniel Bentz überzeugte als Sarastro, Papageno und Tamino mit einer ausdrucksstarken und kraftvollen Leistung. 

Die erfahrene Pianistin und Korrepetitorin Annkatrin Isaacs ergänzte das Ensemble perfekt. Mit ihrer beeindruckenden Erfahrung an renommierten Häusern wie dem Opernhaus Zürich überzeugte sie sowohl mit virtuosen Klavierklängen – teils rückwärts sitzend am Klavier – als auch mit Flöten- und Gesangseinlagen. Szenisch boten alle drei eine hervorragende Leistung.

Fazit des Abends

Sarastro übernahm die Show, während Pamina und Tamino sich auf eine unerwartete Reise begaben. Die Musik nahm immer wieder überraschende Wendungen und verband auf erfrischende Weise Mozarts Werk mit Rock und Pop. 

Ein Abend, der mit einer erfrischenden Neuauflage von Mozarts «Zauberflöte» klassische und moderne Klänge auf einzigartige Weise miteinander verschmolz und das Publikum stets begeisterte – gekonnt und voller Überraschungen.

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Gabriela Gasser