Seit rund 100 Jahren steht die katholische Kirche, die am 5. Oktober 1924 feierlich auf dem Guldisloohügel eingeweiht wurde, in Wetzikon. Die Kirche ist die ältere der beiden römisch-katholischen Pfarrkirchen. Hier sind bedeutende Meilensteine der historischen Entwicklung.
Rund 1'000 zugezogene Katholiken
Um 1890 zählte Wetzikon rund 1'000 zugezogene Katholiken, sodass die Errichtung einer eigenen Missionsstation nötig wurde. Am 4. Mai 1890 fand der erste Gottesdienst mit Pfarrer Jakob Joseph Odermatt in Wetzikon statt. Das Lokal war ein Schopf an der Dorfstrasse in Robenhausen, beim Restaurant Freihof. Kurz darauf gründete Pfarrer Odermatt einen katholischen Männerverein und einen katholischen Kirchengesangverein. Einige Monate später wurde der «Kirchenbauverein Wetzikon» mit Sitz in Rapperswil ins Leben gerufen.
Landkäufe auf dem Guldisloo waren da bereits im Gange, welche kurze Zeit später beglaubigt wurden. Am 5. Juni 1892 erteilte der Gemeinderat Wetzikon die Baubewilligung für ein Pfarrhaus mit Betsaal.
Kirche im romanischen Stil
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 wurden bereits Offerten für eine dreischiffige Kirche eingeholt, doch stand während des Krieges ein Kirchenbau nicht mehr zur Diskussion. Der Pfarrer Franz Braunschweiler setzte sich jahrelang für ein eigenes Gotteshaus ein. Dieser hatte einen schweren Stand, da er mühsam Geld für den Kirchenbau zusammenbetteln musste. Der 15. Juli 1923 wurde zum Tag des Spatenstiches auf dem neu gekauften Land auf dem Guldisloo. In den Jahren 1923/24 liessen die Katholiken auf dem westlichen Ausläufer des Guldisloo ihre Franziskuskirche errichten.
Das Gebäude im romanischen Stil wurde nach Plänen des Architekten Josef Steiner gebaut. Das Land an der Ringetshalde, das von Bauer Joseph Uhr erworben wurde, kostete 60'000 Franken, der Bau rund 300'000 Franken. Am 5. Oktober 1924 wurde die Kirche von Erzbischof Raymund Netzhammer aus dem Kloster Einsiedeln eingeweiht.