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Gossau ZH
14.06.2024
14.06.2024 09:18 Uhr

Vielseitige Projektarbeiten an der Oberstufe

Eine der vielen Arbeiten der 3. Sekundarschüler: Ein Schachspiel.
Eine der vielen Arbeiten der 3. Sekundarschüler: Ein Schachspiel. Bild: bt
Am 13. Juni 2024 präsentierten die Schülerinnen und Schüler der 3. Sek ihre Projektarbeiten den Eltern. Die Vielfalt war gross und die Leidenschaft der jungen Menschen beeindruckend.

Zum Abschlussjahr der Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe gehört jeweils eine Projektarbeit. Über Monate arbeiten sie intensiv in der Schule und zuhause an ihrer «PU» und präsentieren sie kurz vor Ende der Schulzeit den Eltern und anderen Interessierten. Am 13. Juni 2024 war es wieder soweit und das Schulhaus Berg verwandelte sich zu einer wahren Stätte der Vielfalt und der Inspiration.

Minipferde zu Besuch im Altersheim

Beim Betreten des Schulgeländes fielen einem gleich die beiden Minipferde ins Auge und waren natürlich ein Magnet für die jüngeren Besucher. Aber auch die Erwachsenen wollten mehr erfahren, was es mit den Pferden auf sich hat.

Eine Schülerin aus Ottikon präsentierte ihre Projektarbeit mit dem Titel «Mit zwei Minihorses im Altersheim» und nahm die Hauptdarsteller gleich an die Präsentation mit: die beiden Familien-Minipferde Blue und Rapsody. Mit ihnen besuchte sie im Rahmen der Projektarbeit ein Altersheim und bereitete den Bewohnenden damit viel Freude. Die junge Frau wird dort im August ihre Lehre beginnen.

Während eines der Pferde genüsslich Gras von der Schulwiese frisst und das andere von einem kleinen Mädchen herumgeführt wird, erzählt die Schülerin offen und freudig von ihrem Projekt. Den Besuch im Heim konnte man auch in einem Kurzvideo nacherleben.

  • Ein tierisches Highlight und Teil der Projektarbeit: Minipferde. Bild: bt
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  • Jede Projektarbeit wurde mit einem Plakat beschrieben. Bild: bt
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Handwerkskunst und Leidenschaften

Weiter präsentierten vor dem Schulhauseingang zwei Jungs ihre Projekte: Unter dem Titel «Mein Mofa in neuem Gewand» wurde der Tank eines Mofas frisch lackiert. Direkt gegenüber zeigte ein Schüler seine selbstgebaute Ski- und Snowboard-Sitzbank. «Die Bank wird später vor unserem Ferienhaus stehen», freut sich der junge Mann, der nach den Ferien die Lehre als Forstwart antreten wird.

  • Der Tank eines Mofas wurde neu lackiert. Bild: bt
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  • Die Projekttische wurden anschaulich gestaltet. Bild: bt
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  • Aus Holz und alten Skiern entstand eine Sitzbank. Bild: bt
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  • Aus Holz entstand ein «Lebensturm» für Kleintiere. Bild: bt
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  • Selbstgebaute Kräuterkisten. Bild: bt
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Lounge, Bar, Regal

Mit viel Kreativität ging es drinnen weiter: Zum Beispiel mit dekorativer Stick-Handarbeit, einer selbstgebauten Lounge, einer Bartheke, einem Schminktisch, Arbeitstisch, einem beleuchteten Holzregal und einem grossen Kratzbaum für Katzen.

Beeindruckend waren auch die Porträtbilder einer Schülerin. Von der jungen Künstlerin dürfte man in Zukunft wohl noch mehr hören bzw. sehen.

  • Detailreiche Stick-Handarbeit. Bild: bt
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  • Selbst konzipierte und gebaute Bartheke. Bild: bt
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  • Der Schminktisch wird künftig im Zimmer der Erbauerin stehen. Bild: bt
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  • Das beleuchtete Regal kann vielseitig eingesetzt werden. Bild: bt
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  • Ein Eldorado für Katzen Bild: bt
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  • Beeindruckende Porträts Bild: bt
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  • Ein selbstgemachter Makramee-Lebensbaum war eine der vielen kreativen Arbeiten der Oberstufenschüler. Bild: bt
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Modelle und Musikinstrumente

Eine andere junge Frau baute ein Modellhaus mit vielen Details. «Eine Herausforderung waren die Betonelemente», erklärte die Schülerin. Die Arbeiten hielt sie mit einem interessanten Zeitraffer-Video fest. Zu sehen gab es auch eine aufwändig nachgebaute Sport-Arena sowie nicht alltägliche Musikinstrumente.

  • Ein selbstgebautes Bungkaka, ein Perkussionsinstrument aus Bambus. Bild: bt
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  • Ein Krar ist ein in Äthiopien und Eritrea verbreitetes Zupfinstrument. Bild: bt
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Angehende Designer, Musiker und Programmierer

Einige Schülerinnen und Schüler entschieden sich für ein Projekt im Bereich Mode. Sie gestalteten eigene Designs, Fussballtrikots und Labels oder präsentierten Selbstgenähtes wie Kleidungsstücke oder einen XL-Sitzsack. Auch eigene Düfte wurden komponiert.

Wiederum andere vertieften ihre Kenntnisse im Bereich Informatik mit einer Appentwicklung und Gameprogrammierung oder erweckten kleine Roboter zum Leben. Der Game-Programmierer sagte: «Ich spiele in der Freizeit oft Games. Es war interessant zu sehen, wie viel Detailarbeit dahinter steckt.» Der Junge Mann wählt beruflich aber einen anderen Weg – er beginnt im August die Lehre als Zimmermann.

Eine junge Frau zeigte ihr Mixtape, ein junger Mann sein Können als Trash-Metal-Künstler. Der präsentierte auch gleich sein eigens komponiertes Stück, das er als «Inhumane Terror» bereits auf Youtube veröffentlicht hat. Eigentlich träume er von einer Musiker-Karriere. Das sei aber ein «schwieriges Pflaster». Beruflich wisse er noch nicht so recht, wohin die Reise gehen soll. Er besuche jetzt erst einmal das Gymnasium.

  • Ein junger Mann will als Trash-Metal-Musiker durchstarten. Bild: bt
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  • Ein selbstgebauter Roboter Bild: bt
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  • Der kleine Roboter liess sich per Handbewegung steuern. Bild: bt
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  • Modedesign made in Gossau Bild: bt
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  • Eine Schülerin entschied sich, eine Trainerhose zu nähen. Bild: bt
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Kulinarische Genüsse, Abenteuerlust und Heimatverbundenheit

Einige der Schülerinnen und Schüler widmeten sich der Kulinarik und präsentierten ihre Rezepte. Ein junger Mann stellte ein Buch mit einer Vielzahl an Rezepten zusammen, die man im Wald zubereiten kann, ein anderes hiess «Backen mit Bella» und eine junge Frau fasste die besten Familienrezepte zusammen.

Wiederum andere widmeten sich fernen Ländern und Reisen. Ein junger Mann gab einen Einblick in seine Heimat Albanien. Er erstellte eine schöne Broschüre, in der er sein Heimatland und seine Schönheiten beschreibt. Im Gespräch schwärmte er von den Stränden und der Natur, machte sich aber auch Sorgen um die Zukunft des Landes, z. B. dass ein Scheich von Dubai eine ganze Stadt gekauft habe und dort ein zweites Dubai errichten wolle.

Eine Schülerin dokumentierte ihre über 1000 km lange Velofahrt von der Quelle bis zur Mündung des Rheins, deren Strecke sie ab 2019 gemeinsam mit ihrer Familie beradelte. Mit dabei hatte sie an dem Abend nicht nur eine detailreich gestaltete Karte und ihr Reisetagebuch, sondern auch ihr Velo.

Eine andere Schülerin wiederum besuchte mehrere Schweizer Städte, analysierte sie auf ihre Attraktivität und fasste die Erkenntnisse in einer Broschüre zusammen. Für die Besuchenden hatte sie ein Quiz parat. So lautete z. B. eine der Fragen, welche Schweizer Stadt am meisten Brunnen hat. Ihr persönliches Fazit: Alle besuchten Städte seien schön, aber besonders gefallen hätten ihr Bern und Neuenburg.

 

  • Das Heimatland Albanien in einer Broschüre zusammengefasst. Bild: bt
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  • Ein Projekt widmete sich der Geschichte Israels. Bild: bt
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  • Ein Kochbuch voller Rezepte, die man im Wald oder anderswo unterwegs leicht zubereiten kann. Bild: bt
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  • Die Leidenschaft fürs Backen in ein Buch gepackt. Bild: bt
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Längst nicht alle Projekte sind hier erwähnt. Es gab noch viel mehr zu entdecken! Das Interesse war so gross, dass es in einigen Räumen kaum ein Durchkommen gab.

Die Besuchenden waren begeistert, und in den Gesichtern der Eltern war viel Freude und Stolz ablesbar. Die Schülerinnen und Schüler strahlten und freuten sich sichtlich über das Lob und die Anerkennung der Besucherinnen und Besucher. Vor allem aber sah man ihnen die Erleichterung an, dass das Projekt nun abgeschlossen ist und das Ende der Schulzeit naht. Ein junger Mann brachte es lachend auf den Punkt: «Es hat grossen Spass gemacht. Aber jetzt freue ich mich vor allem auf die Sommerferien.»

Bei der geballten Kraft an Energie, Freude, Erfindergeist und Kreativität stehen den jungen Menschen die Türen für eine erfolgreiche Zukunft weit offen – und der Wirtschaft talentierte Nachwuchskräfte zur Verfügung.

 

Barbara Tudor