Im Berichtsjahr wurden 6930 Gespräche geführt, was einer Zunahme von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie malreden in ihrer Mitteilung schreibt. Diese Zunahme zeige, dass die Hotline einen wichtigen Beitrag zur Förderung des sozialen Austausches leiste und einem Bedürfnis entspreche. Neben der gestiegenen Anrufzahl wurden im selben Zeitraum 21 neue Telefontandems gebildet, was die Erwartungen weit übertroffen hat. Für die emeritierte Psychologieprofessorin und Präsidentin des Vereins, Pasqualina Perrig-Chiello, ist daher klar: «Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabu- und Schamthema. Erfreulicherweise wird dem Problem zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt und es entstehen neue niederschwellige Angebote. Zu diesen gehört seit 2021 auch das pionierhafte Projekt `malreden`. Für mich ist es ein grosses Anliegen und eine Freude, hier mitzuwirken und meine langjährige Forschungs- und Berufserfahrung einzubringen.»
Sorgfältig ausgebildete Freiwillige sind das Herzstück
malreden ist kein Beratungs- und Krisentelefon. Gleichwohl erfordert die Gesprächsführung an der Hotline von den Freiwilligen ein feines Gespür für die Situation. Spezifische Kommunikationstechniken unterstützen sie dabei, die Bedürfnisse der Anrufenden wahrzunehmen, empathisch und authentisch zu bleiben, gut zuzuhören und auch in herausfordernden Gesprächen wertschätzend zu reagieren. Teil der Ausbildung der Freiwilligen ist die Vermittlung verschiedener Gesprächstechniken, dies mit dem Ziel, eine stimmige Balance zwischen Mitgefühl, Leidanerkennung und Abgrenzung zu halten. Gerade bei herausfordernden Anrufen gilt es, die eigenen Grenzen zu spüren und diese auch bewusst zu ziehen, etwa, wenn allzu persönliche Fragen gestellt werden, so malreden weiter.