Herausforderungen und Zukunft Rahmen des BehiG
20 Jahre nach Inkrafttreten des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes (BehiG) steht die SBB vor Herausforderungen, die den Fortschritt verlangsamen. Die Umsetzung erwies sich aufgrund zahlreicher Abhängigkeiten als komplexer als ursprünglich angenommen, so die Mitteilung weiter. Zusätzlich hätten präzisere Anforderungen an die Barrierefreiheit dazu geführt, dass statt der geplanten 150 nun über 400 Bahnhöfe umgebaut werden müssen.
In Bezug auf die weiteren Schritte plant die SBB, die Anforderungen des BehiG so bald wie möglich vollständig umzusetzen, wobei der Abschluss der Umbauarbeiten an den noch nicht konformen Bahnhöfen voraussichtlich bis Mitte der 2030er Jahre andauern werde. Die Realisierung dieser Projekte hänge wesentlich von den bereitgestellten finanziellen Mitteln des Bundes ab, informiert die SBB.
Was sich 2024 ändert
Ab Anfang 2024 bietet die SBB an allen noch nicht umgebauten Bahnhöfen Überbrückungs- bzw. Ersatzmassnahmen an. Das erweiterte Contact Center Handicap der SBB unterstütze Kundinnen und Kunden aller Transportunternehmen bei der Reiseplanung im öffentlichen Verkehr.
An Bahnhöfen, die nicht autonom nutzbar sind, stehe das Bahnpersonal mit einer Voranmeldefrist von einer Stunde bereit, um beim Ein- und Aussteigen zu helfen. Bei nicht treppenfreien Bahnhöfen können Reisende mit Mobilitätseinschränkungen bis spätestens zwei Stunden vor Abfahrt einen Shuttle-Fahrdienst zur nächsten zugänglichen Haltestelle telefonisch anfordern – eine frühzeitige Meldung wird empfohlen.
Seit dem 1. Januar 2024 können Reisende mit eingeschränkter Mobilität ihre Reise nicht nur telefonisch, sondern auch digital über das neue Anmelde- und Informationssystem für assistierte Mobilität (AMO) anmelden. Kundinnen und Kunden im Rollstuhl oder mit Rollator können dies über die SBB Webseite "Reisen mit eingeschränkter Mobilität" tun. Die neuen Shuttle-Fahrdienste sind vorerst ausschliesslich telefonisch verfügbar.
Kundinnen und Kunden mit eingeschränkter Mobilität haben zudem über den Onlinefahrplan (sbb.ch und SBB Mobile) die Möglichkeit, sich umfassender über die Barrierefreiheit der Haltestellen und angebotene Ersatz- oder Überbrückungslösungen zu informieren. Dort können sie herausfinden, welche Hilfestellungen für jeden Abschnitt ihrer Reise erforderlich sind.