2023 führte die Stadt Zürich auf ihrem Gebiet eine Rekordzahl von 207 Alkoholtestkäufen durch, wie die Suchtpräventionsstelle am Mittwoch in ihrer Jahresbilanz mitteilte.
Bei diesen Testkäufen verkauften Händler in 51 Fällen Alkohol oder Tabakwaren an Minderjährige, was einer Quote von knapp 25 Prozent entspricht. Das ist eine Verbesserung gegenüber den Vorjahren, als die Verkaufsquoten bei 31 Prozent im Jahr 2022 und 49 Prozent im Jahr 2021 lagen.
Auffällig ist, dass die Quote der illegalen Verkäufe bei harten Alkoholika hochprozentig ist: In 45 Prozent der 49 diesbezüglichen Testkäufe gelangten 16- und 17-Jährige an Spirituosen. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies zwar einer Verbesserung (2022: 66 Prozent), stellt die Stadt fest. Sie bezeichnet den Wert aber als "nach wie vor bedenklich". Bei Bier lag die illegale Verkaufsquote bei 21 Prozent, bei Tabakwaren bei 13 Prozent.
Strategie scheint erfolgreich
Seit 2005 führen die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich, das Blaue Kreuz und die Stadtpolizei Zürich unangemeldete Testkäufe durch. Dabei versuchen Jugendliche unter 16 Jahren, Bier oder Tabak zu kaufen. Jugendliche unter 18 Jahren probieren, ob sie Spirituosen erwerben können.
Auf Nachfrage des Verkaufspersonals müssen die Jugendlichen ihr wahres Alter angeben und sich gegebenenfalls ausweisen. Bei Verstössen werden die Verkäufer sofort von der Polizei informiert und es wird ein Verfahren beim Stadtrichteramt eingeleitet.
Unangekündigte Testkäufe werden auch 2024 wieder durchgeführt, heisst es in der Mitteilung. Die Strategie mit Kontrollen und Sanktionen sowie Sensibilisierung "scheint sich langsam in weniger illegalen Verkäufen auszudrücken".