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29.11.2023

Frau füttert und pflegt Mäusebussard: Verurteilt!

Eine 76-jährige Frau aus Hadlikon wurde gebüsst, weil sie einen Mäusebussard fütterte.
Eine 76-jährige Frau aus Hadlikon wurde gebüsst, weil sie einen Mäusebussard fütterte. Bild: pixabay
Eine 76-jährige Frau aus dem Zürcher Oberland hat am eigenen Leib erfahren, dass das Füttern von Wildtieren im Kanton Zürich mit Geldstrafen bestraft wird, wie ZüriToday berichtete.

Eine 76-jährige Frau aus Hadlikon bei Hinwil hat über mehrere Jahre einen Mäusebussard gepflegt und gefüttert, so ZüriToday. Der Vogel sei am Flügel verletzt gewesen, sagt sie gegenüber Züriost.

Frei lebendes Haustier

Die besagte Frau betont, dass sie keinesfalls einen Wildvogel gefüttert habe. Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes, betrachtete sie den Mäusebussard nicht länger als Wildvogel, sondern eher als ein frei lebendes Haustier. Für sie war er nicht einfach ein Vogel, sondern bekam den liebevollen Namen "Mäusi".

Anzeige des Nachbarn

Aufgrund einer Anzeige eines Nachbarn erschienen Polizeibeamte unerwartet bei der 76-jährigen Frau zu Hause. Sie erhielt eine Geldstrafe, da das kantonale Jagdgesetz ausdrücklich das Füttern von Wildtieren, einschließlich Vögeln wie dem Mäusebussard, untersagt.

Einspruch gegen die Geldstrafe

Die Zürcherin legte Einspruch gegen die Geldstrafe ein und musste daraufhin beim Statthalteramt im Bezirk Hinwil vorsprechen. Die daraus resultierende Rechnung belief sich auf 500 Franken. Die 76-Jährige ist der Überzeugung, dass dieses Gesetz unnötig ist und nichts mit Tierschutz zu tun hat.

Ihrer Meinung nach hat ihre Hilfe dazu beigetragen, dass "Mäusi" sich erholt hat und wieder fliegen kann. In ihren Augen sei es unvorstellbar, das Tier in dieser kalten Jahreszeit im Stich zu lassen. 

Übermässige Tierliebe schadet

Andreas Lischke, Leiter der Greifvogelstation Berg am Irchel, hebt hervor, dass Mäusebussarde Wildtiere sind und sich nicht an Menschen gewöhnen sollten. Er betont, dass eine übermäßige Tierliebe oft den Vögeln schaden kann. Ähnlich äußert sich Livio Rey von der Vogelwarte Sempach, der erklärt, dass das Füttern von Singvögeln zwar schöne Beobachtungen ermöglichen, aber Vögel, die bei uns überwintern, finden selbst genug Nahrung und seien nicht auf die Fütterung angewiesen.

Quelle: ZüriToday

Zürioberland24/gg