Es ist nicht zu übersehen. Da steht kein kleines Dorfgeschäft, in dem Kundinnen kaum mehr Platz finden, sobald drei Leute vor dem Theke stehen. Steigt man bei der Bushaltestelle «Zentrum» in Gossau ZH aus, steht das stattliche Gebäude mit den zwei grossen Schiebetüren direkt vor einem. «Zellweger» steht drauf.
Wer sich in der Gegend auskennt, weiss, dass sich dahinter eine Metzgerei verbirgt. Eine, in der sowohl die dörfliche Stammkundschaft als auch die Juristinnen und Banker von der Zürcher Goldküste einkaufen oder ihre Bestellungen aufgeben.
Fleisch von Bauern der Gemeinde
Die Schiebetür öffnet sich, und vor einem steht die Riesentheke. Es riecht nach einer Mischung aus Paprika und Pfeffer. Priska Zellweger steht im Laden. Gerade bedient sie keine Kundschaft. Sie haben an diesem Tag offiziell geschlossen. Ansonsten liegen vor ihr klassische Fleischstücke, Charcuterie-Platten, Würste, und andere Fleischprodukte.
Priska Zellweger, ihr Mann Stefan, dessen Vater und ein Metzger produzieren alles selbst. Die Tiere kaufen sie Bauern aus der Gemeinde Gossau direkt ab und lassen sie in Hinwil ZH im Lohn schlachten und bekommen die Hälften und Viertel zurück. Sie beinen sie aus, schneiden die Stücke, machen Würste, im Kamin räuchern sie diese nach altem Familienrezept mit Buchenholz.
Für ihre Würste und die Charcuterie verwenden sie nur Reingewürze ohne Zusatzstoffe. Trockenfleisch trocknen sie nach traditionellem Verfahren, das Zeit braucht, aber auch die Qualität sichert.