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Wetzikon
01.09.2023

Wetziker Strompreise steigen weiter an

Bild: AdobeStock
Über alle Kundensegmente und Produkte hinweg gesehen, verteuert sich der Strompreis für das nächste Jahr gesamthaft um 43 Prozent. Für einen 4-Personen-Haushalt bedeutet das Mehrkosten von gut 40 Franken im Monat.

Das Energiepreis-Rekordjahr 2022 treibt die Kosten der Energiebeschaffung für das Tarifjahr 2024 weiter nach oben. Die Preisausschläge vom Sommer 2022 schlagen sich verzögert im Stromtarif 2024 nieder. Weitere externe Faktoren treiben gemäss Mitteilung der Stadt Wetzikon die Preise nach oben.

Über alle Kundensegmente und Produkte hinweg gesehen, verteuert sich der Strompreis für das nächste Jahr gesamthaft um 43 Prozent. Es gelte also weiterhin, sparsam mit dem Energieverbrauch umzugehen.

3 Preiskomponenten

Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie- und Netznutzungskosten sowie Abgaben zusammen, welche mit einer unterschiedlichen Gewichtung den Strompreis bilden. Zudem unterliegen die einzelnen Komponenten jeweils externen Einflüssen, erklärt die Stadt Wetzikon in ihrer Mitteilung.

Der Energietarif deckt die Kosten für die Strombeschaffung, den Stromvertrieb und den Kundenservice ab. Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau des eigenen Stadtnetzes, die Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der EKZ, Axpo und Swissgrid sowie die Dienstleistungen für den Betrieb und die Stabilität des gesamten Netzsystems der Schweiz, die durch die Swissgrid erbracht werden, ab.

Die Abgaben umfassen die gesetzlichen Beiträge zur Förderung der erneuerbaren Energien, zur ökologischen Sanierung der Wasserkraft und neu zur Sicherstellung der nationalen Stromreserve sowie die Abgaben an das Gemeinwesen.

Steigende Tarife in der Grundversorgung

Die Energiepreise an internationalen Grosshandelsmärkten stiegen laut Angaben seit Mitte 2021 kontinuierlich an und erzielten im August 2022 Rekordpreise. Seit anfangs 2023 hätten sich die Preisausschläge zwar etwas gelegt, der Preis verharre aber dennoch auf hohem Niveau.

Die Stadtwerke Wetzikon beschaffen ihre Energie gestaffelt über drei Jahre im Voraus. Damit können grosse Preisschwankungen über einen längeren Zeitraum abgefedert werden, sodass die Kundschaft nicht direkt den vollen Marktausschlägen ausgesetzt ist, teilt die Stadt weiter mit.

Das Jahr 2022 habe auch die Beschaffungskonditionen auch bei den Stadtwerken die Beschaffungskonditionen geprägt. Die vergangenen Preisexplosionen seien im aktuellen Tarif 2023 noch nicht vollumfänglich enthalten, würden sich aber im Stromtarif 2024 niederschlagen.

7 Rp. pro Kilowattstunde

Dies führt laut Mitteilung für das kommende Jahr zu einer durchschnittlichen Erhöhung des Energietarifs über alle Tarifsegmente um rund 7 Rappen pro Kilowattstunde. Mit einer Entspannung sei in Wetzikon erstmals ab 2025 wieder zu rechnen.

Steigende Netznutzungstarife

Die Stadtwerke seien mit einer Anzahl von kostentreibenden Faktoren konfrontiert. Die Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der EKZ, Axpo und Swissgrid würden markant steigen. Im Weiteren erhöhe die Swissgrid die Kosten für die Systemdienstleistungen auf 0,75 Rappen pro Kilowattstunde respektive um 63 %.

Die Netze in Wetzikon würden laufend modernisiert und verstärkt, damit die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit aufgrund der zusätzlichen Anforderungen wie Elektromobilität und der zunehmenden Einspeisung von Solarstrom auch in Zukunft garantiert werden könne. Ein Teil der Tariferhöhung beruhe zusätzlich auf regulatorischen Vorgaben, welche die Berücksichtigung von Unterdeckungen aus früheren Jahren forderten.

Neue Bundesabgabe

Um die Versorgungssicherheit in der Schweiz sicherzustellen, wurde vom Bund eine neue Abgabe für die Stromreserve von 1,20 Rappen pro Kilowattstunde eingeführt. Die Bundesabgabe zu Förderung von erneuerbaren Energien und für den Gewässerschutz sowie die Abgaben an das Gemeinwesen der Stadt Wetzikon bleiben unverändert, so die Mitteilung weiter. All dies führe zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Netznutzungstarife von rund 4 Rappen pro Kilowattstunde.

41 Franken mehr im Monat

Nach Kombination aller Tarifbestandteile (Energie, Netznutzung und Abgaben) resultiert eine durchschnittliche Erhöhung über alle Segmente der Grundversorgung von 43 %. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen
Energieverbrauch von rund 4'500 Kilowattstunden zahlt damit rund 11 Rappen pro Kilowattstunde beziehungsweise rund 41 Franken pro Monat mehr, exklusive Mehrwertsteuer. Die neuen Tarife hat der Stadtrat am 23. August 2023 genehmigt.

Rückliefer-Tarif von 19,1 Rappen

Der Rückliefertarif für Wetziker Produzentinnen und Produzenten von elektrischer Energie mit einer Leistung von mehr als 10 Kilowatt-Peak (Leistung Photovoltaikanlagen), und bis 10 Kilowatt-Peak mit Bezug von Fördermitteln, erhöhe sich auf erfreuliche 19,10 Rappen pro Kilowattstunde.

Zusätzlicher KEZO-Strom im Standard-Mix

Die Standardqualität werde neu einen Anteil KEZO-Strom zur Stärkung von lokal produzierten Energien beinhalten, ohne zusätzliche Kostenfolge. Der Standard-Mix setzt sich neu aus rund 87 Prozent Wasserkraft (Schweiz und Europa), 2 Prozent Solarstrom (Schweiz und Europa) und 1 Prozent Windenergie (Europa), sowie 10 Prozent erneuerbare Siedlungsabfälle von der Kehricht-Verbrennungsanlage Zürcher Oberland (KEZO) zusammen.

PD/Zürioberland24