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Fischenthal
18.08.2023
19.08.2023 04:17 Uhr

Schwere Anschuldigungen gegen Bäckerei Voland

Gegen die Bäckerei-Konditorei Voland wurde eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. (Archivbild)
Gegen die Bäckerei-Konditorei Voland wurde eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. (Archivbild) Bild: Voland
Die Gewerkschaft UNIA erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bäckerei-Konditorei Voland in Steg im Tösstal. Ihr werden Hygieneprobleme und eine mangelnde Lehrlingsbetreuung vorgeworfen. Der Inhaber sieht es als Verschwörung und prüft rechtliche Schritte.

Die Vorwürfe im Beitrag der Workzeitung, die Zeitung der Gewerkschaft UNIA, wiegen schwer. Dem Unternehmer und SVP-Politiker René Schweizer, Inhaber der Bäckerei-Konditorei Voland in Steg im Tösstal, wird vorgeworfen, dass man es im Betrieb mit der Hygiene nicht so genau nehme. Mehrere Voland-Mitarbeitende würden schwere Vorwürfe gegen ihren Chef erheben, schreibt UNIA in ihrer Mitteilung.

Massive Hygiene-Vorwürfe

So soll die Sauberkeit am Arbeitsplatz nicht grossgeschrieben werden. Auch im Lager soll es alles andere als gut aussehen. Die Rede ist von teils längst abgelaufenen Lebensmitteln – und von Ungeziefer. Einmal sollen Mitarbeitende sogar Würmer und Käfer in einer Haselnussmasse gefunden haben. Die Entsorgung sei den Mitarbeitenden aber untersagt worden. Sie hätten die Masse stattdessen in die Gefriertruhe legen sollen, um die Tiere abzutöten. Die Masse sei später normal verarbeitet worden.

Verschiedene Vorgesetzte und auch Schweizer selbst seien darauf aufmerksam gemacht worden, gemäss UNIA vergeblich. Von den Zuständen im Lager machte die Mitarbeiterin, die mittlerweile gekündigt habe, Fotos. Zudem sollen Lebensmittelkontrolleure bei Besuchen «ausgetrickst» worden sein.

Meldung bei der Gesundheitsdirektion

Als UNIA von den Meldungen der Mitarbeitenden erfuhr, hat diese die Zürcher Gesundheitsdirektion informiert und eine Aufsichtsbeschwerde deponiert. Auf Anfrage der Workzeitung habe die Direktion ein laufendes Verfahren bestätigt. Den Hinweisen auf Missstände werde nachgegangen und erste Schritte seien eingeleitet worden, so die Mitteilung der UNIA. Auch die Vorwürfe gegen das Lebensmittelinspektorat würden «genauestens geprüft», heisst es in dem Beitrag der UNIA.

Lehrlingsamt ebenfalls eingeschaltet

Mehrere Voland-Lernende beklagen laut UNIA, dass sie während ihrer Lehrzeit kaum betreut worden seien. Eine Lernende sagte gegenüber UNIA, dass sie in drei Jahren nur während sechs Monaten eine Lehrlingsbetreuerin gehabt habe. Eine andere sagt, man habe sie in der ganzen Prüfungsphase alleingelassen. Diese Vorwürfe erstaunen, zumal Schweizer selbst als Berufsschullehrer und Prüfungsexperte amtet und Vizepräsident des Zürcher Bäcker- und Confiseur-Meisterverbands ist.

Gegenüber UNIA bestätigte die zuständige Berufsinspektorin Melanie Schürch, dass diesbezüglich Gespräche laufen würden.

«Eine Verschwörung»

René Schweizer sieht das anders und gemäss UNIA auch keinen Handlungsbedarf. Er halte sämtliche Vorwürfe für eine Verschwörung von «unehrlichen» Mitarbeitenden. Gegenüber züriost.ch sagte er, dass er sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht äussern wolle. Die ganze Sache sei rufschädigend und er prüfe es rechtlich ab. Man habe eine Krisengruppe gegründet und man könne die Vorwürfe entkräften. Man würde zu gegebener Zeit kommunizieren.

Auch auf Anfrage von Zürioberland24 sagte René Schweizer, dass man nicht kommuniziere und rechtlich vorgehen werde.

> Originalbeitrag von UNIA

Barbara Tudor
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