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27.03.2023
27.03.2023 20:47 Uhr

Erfolgreiches Networking für Unternehmerinnen

Der Networking-Anlass brachte verschiedene Unternehmer:innen zusammen.
Der Networking-Anlass brachte verschiedene Unternehmer:innen zusammen. Bild: Isabella Schütz
Den Frühlingsauftakt nutze die Standortförderung Zürioberland (SZO), um engagierte Unternehmerinnen zum Vernetzungsanlass einzuladen. Dabei vermittelten zwei Expertinnen Wissenswertes zum Thema «Umgang mit Medien».

Beim gemütlichen Garten-Frühstück im Café «Gourmeteca» in Uster lud die Standortförderung Zürioberland vergangene Woche Unternehmerinnen ein, ihr Netzwerk zu stärken und zu erweitern. Zwischen dem regen genutzten Austausch präsentierten zwei Marketing-Expertinnen, Barbara Tudor und Nicole Hossmann, interessante Aspekte zum Umgang mit Print- und Online-Medien.

«I (still) believe in print»

Der Frage, ob Printmedien ein Auslaufmodell sind oder ob die gedruckte Form der Berichterstattung nach wie vor Anklang findet, widmete sich Barbara Tudor, Inhaberin der Marketing- und Kommunikations-Agentur Tudor Dialog aus Gossau, Herausgeberin mehrerer lokaler Printmedien sowie der Online-Newsplattform Zürioberland24.

In einer kurzen Zeitreise zurück in die 1980er- und 1990er Jahre, schilderte Barbara Tudor, wie es damals ganz selbstverständlich war, eine abonnierte Regionalzeitung im Haus zu haben. Sie erinnerte daran, wie gut die Zeitungen damals gefüllt waren – nebst den Lokal- und Regionalnachrichten und einem Überblick über Schweiz und Welt – auch mit Inseraten. Für Stellenanzeigen gab's damals einmal pro Woche sogar noch einen separaten Stellenbund.

  • Auch Unternehmer waren beim Gartenfrühstück in Uster dabei. Bild: Isabella Schütz
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  • Die Referentinnen Nicole Hossmann (links) und Barbara Tudor Bild: Isabella Schütz
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  • Ein einladendes Buffet gab's beim Gartenfrühstück für Unternehmerinnen. Bild: Isabella Schütz
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Mit der Lancierung der Gratiszeitung «20 Minuten» von Tamedia im Jahr 2005 begann ein Wandel. Gratis-Anzeiger hätte es zwar schon immer gegeben, aber nicht in dieser Dimension. «Da gab es plötzlich kostenlose Nachrichten aus der Schweiz und Welt, griffbereit beim Sprung in den Bus oder Zug», so die diplomierte Verlagsfachfrau und ehemalige Verlagsleiterin der «Zürichsee-Zeitungen».

Das Lese- und Kaufverhalten habe sich danach nachhaltig verändert. «Während vor allem regionale Tageszeitungen lange als das Medium galten und ein Abonnement selbstverständlich war, brach diese Leserschaft allmählich weg. Die heutige Generation denkt nicht daran, für Informationen zu bezahlen. Warum auch, wenn sie überall und zu jeder Tageszeit kostenlos zur Verfügung stehen.» Parallel dazu sei das Internet kontinuierlich gewachsen, auch im News-Bereich.

Nebst den schwindenden Abo-Einnahmen brach den Verlagen auch Anzeigenumsatz weg. Die Stellenanzeigen beispielsweise wanderten ins Internet ab und kehrten nicht zurück.

«Tragt Sorge zu den Lokalmedien»

Nichtsdestotrotz glaubt Barbara Tudor nach wie vor an die Printmedien. Im Speziellen an die lokalen, sprich die Dorfzeitungen. Spätestens seit der Corona-Krise hätten diese wieder an Bedeutung gewonnen. «Plötzlich hat man sich auf das nähere Umfeld besonnen und wollte wissen, wo der nächste Hofladen ist.» Die Solidarität mit lokalen KMUs sei gross und man wolle diese berücksichtigen.

Hinzu komme, dass nur Lokalmedien in der Lage seien, über Nachrichten «vor der Haustüre» zu berichten. Die meist positive Berichterstattung werde geschätzt und sei letztendlich auch für die Inserenten ein spannendes Umfeld.

Um am Ende nicht ein «Monster» wie aktuell jenes am Paradeplatz zu haben, müsse man gerade den Lokal- und Regionalmedien Sorge tragen. Denn auch Verlage seien KMUs, welche wirtschaftlich arbeiten müssen und dazu Arbeitsplätze schaffen.

«Spätestens seit der Corona-Krise haben Lokalmedien wieder an Bedeutung gewonnen.»
Barbara Tudor, Verlegerin

Zielgruppen-Definition das A und O

Heute stellen sich berechtigterweise viele Werbeauftraggeber:innen die Frage: Soll ich noch in den (vermeintlich) teuren Printmedien werben, wo es doch Internet und Social Media gibt? Barbara Tudor dazu: Es gehe nicht um Entweder-Oder. Wenn man Online-Marketing erfolgreich betreiben wolle, koste auch das viel Geld.

Im Idealfall kombiniere man die On- und Offline-Kanäle geschickt miteinander. Dabei sollen sich Unternehmen in erster Linie Gedanken über die unternehmerischen Ziele machen und wer ihre Zielgruppen sind. «Erst wenn die Zielgruppen klar definiert sind und man sich damit beschäftigt hat, wo sich diese Zielgruppen aufhalten und wo sie sich informieren, ist eine solide Mediaplanung möglich. Im Print und online.»

«Um sich auf Instagram vor einem Hacker-Angriff zu schützen, sollte man unbedingt die Sicherheits-Einstellungen entsprechend hinterlegen.»
Nicole Hossmann, Inhaberin von FlowOn Marketing

Richtiger Umgang mit Social Media

Der Wichtigkeit der Zielgruppen-Definition schliesst sich auch Nicole Hossmann, Inhaberin von FlowOn Marketing in Hinwil und spezialisiert auf Instagram, an. Ist die Zielgruppe geschärft, könne man in den sozialen Kanälen über ein genaues Targeting sehr gezielt Werbung schalten. Doch auch hier sei die Kommunikation stets im Wandel. «Aktuell geht der Trend klar in Richtung Reels und Videos, mit denen man sich von den Mitbewerbern abheben möchte.» Wichtig sei aber, dass man sich und dem Unternehmen treu bleibe und nicht um jeden Preis «lustig» sein wolle.

Künstliche Intelligenz nimmt an Bedeutung zu

Ausserdem werde die künstliche Intelligenz (KI) weiter an Bedeutung zunehmen, um Communities zu fördern und Menschen mit gemeinsamen Interessen zusammenzubringen. So würden den Nutzer:innen von sozialen Medien künftig noch gezielter Informationen und Werbung zugespielt, die sich an ihrem Nutzungsverhalten orientieren.

Leider seien die sozialen Medien und ihre Nutzer:innen auch immer häufiger Ziel von Hacker-Angriffen. Nicole Hossmann appellierte darum an alle Teilnehmenden, die zweistufige Authentifizierung in den Einstellungen zu hinterlegen und darüber hinaus eine Mailadresse zu nutzen, welche sonst nirgends verwendet wird. Durch die richtigen Einstellungen der «sensiblen Inhalte» könnten zudem unerwünschte E-Mails blockiert werden.

Angebot der Standortförderung Zürioberland

Mit Anlässen wie dem Unternehmerinnen-Frühstück setzt sich die Standortförderung Zürioberland für eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein und schafft somit eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen. Women Leadership gewinnt zunehmend an Bedeutung.

In Bezug darauf betont Daniela Waser, Geschäftsleiterin der Standortförderung Zürioberland, dass die Förderung von Frauen auf allen Ebenen wichtig sei. «Die Gesellschaft ist stets im Wandel. Als Unternehmen sollten wir das Potenzial aller Mitarbeiterinnen nutzen, um im harten Wettbewerb bestehen zu können.» Eine offene Haltung für neue Lösungen und unkonventionelle Ideen erachte sie deshalb als Pflicht. 

Die nächste Veranstaltung der Standortförderung Zürioberland


Zürioberland Forum 2023
«Innovation konkret – mit neuen Ideen in die Zukunft»

Donnerstag, 15. Juni 2023
13–17 Uhr
Hotel Swiss Star, Wetzikon

anschliessend 1. GV der Standortförderung Zürioberland

> weitere Infos & Anmeldung

www.zuerioberland.ch

Isabella Schütz