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Hinwil
10.03.2023
10.03.2023 12:47 Uhr

Ein kleines Bistro mit viel Italianità

Während Adriana das Kochen übernimmt, betreut Angelo die Gäste.
Während Adriana das Kochen übernimmt, betreut Angelo die Gäste. Bild: Martina Gradmann
Sie haben mitten in der Pandemie den Start in die Selbständigkeit gewagt. Angelo Fiore und Adriana Gala betreiben ihr Bistro Cucinarti in Hinwil nach einem holprigen Start mit viel Leidenschaft und noch mehr Italianità.

Ein Grossteil von Hinwil ist momentan eine grosse Baustelle. Viele Strassen sind gesperrt oder nur einseitig befahrbar und der Verkehr wird an vielen Stellen umgeleitet. Für das Gewerbe und die Gastronomie bedeutet das nach Corona erneut Umsatzeinbussen und Beeinträchtigungen. «Viele haben nicht die Nerven durch die unzähligen Umleitungen bis zu uns zu kommen», bestätigt Angelo Fiore vom Bistro Cucinarti an der Bachtelstrasse.

Zurück in Hinwil

Momentan würden Leitungen saniert und Vorbereitung für den Anschluss an das Fernwärmenetz gemacht, weiss der Gastronom und auch, dass dies nötig und sinnvoll sei, auch wenn das noch bis November 2023 so weitergehe und weniger Umsatz bedeute. «Auf eine Krise folgt die nächste», schmunzelt Fiore und spricht damit die Pandemie an.

Nach Jahren in der Event-Gastronomie zog es den Secondo Fiore zurück nach Hinwil, wo er aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Hier wollten er und seine Partnerin Adriana Gala mit ihrem «Bistro-Dolci-Bottega Cucinarti» schon 2021 durchstarten. «Wir eröffneten im Januar 2021, hatten einen etwas holprigen Anfang, doch als dann die Zertifikatspflicht kam, mussten wir bis im August 2021 zumachen», erzählt der Gastgeber.

An schönen Tagen kann man beim Cucinarti auch draussen sitzen. Bild: Martina Gradmann

Authentische italienische Küche

Der Neustart im August 2021 sei gelungen, sagt Fiore, und man habe sich mittlerweile als italienisches Bistro etabliert. Das bestätigen auch Gäste, die es sich an diesem Morgen schon zahlreich an den Tischen des kleinen Bistros gemütlich machen. «Es ist heimelig, freundlich und hier reden alle miteinander», sagt eine Frau, die mit ihrem Hund gekommen ist, und dem Fiore unaufgefordert Wasser hinstellt. Man fühle sich hier einfach willkommen, ergänzt die Frau. Angetan von Spezialitäten wie dem Vivi-Cola und den warmen Ciabatta-Brötchen sind auch zwei Handwerker, die den Weg eher zufällig ins Bistro gefunden haben.

Zu tun hat das auch mit der authentischen, italienischen Küche von Adriana Gala. Die gebürtige Italienerin kocht mit Zutaten wie Cima di Rapa, macht jeweils donnerstags hausgemachte Lasagne und verwendet keine «trockene», sondern nur selbst produzierte frische Pasta. «Wir bieten einfache, aber gute italienische Küche an, keine Pizza und auch keinen Spaghetti-Plausch», sagt Fiore dazu. Das komme gut an. Auch bei den Italienern ist das Cucinarti beliebt, weil es nicht nur ausgezeichneten Kaffee anbietet, sondern auch italienische Dolci und eine Bottega mit italienischen Produkten.

In der Bottega gibt es Dolci und italienische Spezialitäten. Bild: Martina Gradmann

Knochenjob Gastronomie

Weil das Bistro mit seinen 28 Plätzen nicht rentabel ist, betreiben die beiden noch ein Catering, organisieren Aperitivi und Anlässe mit italienischen Köstlichkeiten. «Ja, es ist ein Knochenjob, weil wir fast alles alleine machen und nur manchmal mit Aushilfen arbeiten», sagt Fiore, der seine langjährige Erfahrung in der Event-Gastronomie auch im neuen Bereich einbringen wollte.

«Ich wollte bis zur Pensionierung unbedingt noch etwas anpacken und sicher nicht dem Staat auf der Tasche liegen», sagt der mittlerweile 61-Jährige. Der Kontakt mit den Gästen sei ihm dabei eine besondere Freude. Das bestätigen auch die vier Frauen, die sich bei Angelo zum Kaffee treffen, sich mit ihm über Espresso-Arten austauschen und sich einfach freuen, dass Angelo so ein Netter ist.

www.cucinarti.ch

Martina Gradmann