Täglich zeichnen
Ihre Schulzeit verbrachte sie in der Villa Monte in Galgenen, der grössten Freilernschule der Schweiz. Die Kinder lernen dort weitgehend selbstbestimmt und selbstorganisiert, dem Musischen wird viel Raum gegeben. Das hat Celine Geser geprägt. «Seit ich fünfzehn bin, zeichne ich jeden Tag, sonst würde mir etwas fehlen.» Daneben nimmt sie Unterricht in literarischem Schreiben und Gesang und tanzt «schon ewig».
Nach der Schulzeit ging sie an die Kunstschule, absolvierte eine Ausbildung in visueller Kommunikation. Dann lebte sie fünf Jahre in Ecuador, wo sie als selbstständige Grafikerin arbeitete. Zurück in der Schweiz zog sie mit ihrer Zwillingsschwester, deren Mann und Freunden in ein altes Bauernhaus mit Scheune und Land. «Wir haben praktisch alles eigenständig renoviert.»
Hof als Inspirationsquelle
Der frühere Landwirtschaftsbetrieb ist heute – fast – ein Selbstversorgerhof mit grossem Garten, Hühnern, Enten und einem Pferdestall, denn die Schwester ist Pferdetrainerin. «Der Hof war die Inspiration für das Bauernhof-Wimmelbuch», sagt Celine Geser.
Inzwischen hat sie nur noch ihr Atelier hier, sie lebt mit Hündin Maly einige Dörfer weiter in einem kleinen Haus mit Gärtchen. «Ich bin auch dort viel draussen, das Landleben gibt mir Ruhe.» Zudem meditiere sie viel, dabei würden oft Ideen für neue Kreationen entstehen.
Am liebsten alles von Hand
Für ein Wimmelbuch rechnet Celine Geser mindestens drei Monate Arbeit ein. Am liebsten würde sie alles von Hand zeichnen. «Doch das braucht zu viel Zeit.» Daher nutzt sie zusätzlich eine App für Illustrationen auf ihrem Tablet. «Digital geht es einfacher, ein Huhn gegen einen Hirsch auszutauschen.» In ihren Zeichnungen und Bildern möchte sie die farbenfrohe Lebensfreude Südamerikas mit dem «Detailverliebten» der Schweiz verbinden.
Für das nächste Jahr ist ein Kinderbuch mit Volksmusikerin Melanie Oesch geplant. Zudem arbeitet sie an einer Ausstellung mit eigenen Bildern. «Das ist für mich wie ein Spiel: Ich erschaffe mir einen Raum und kreiere Geschichten, die es noch nicht gibt.» In ihrer Kunst setze sie sich mit ganz verschiedenen aktuellen Themen auseinander, wie Umwelt, Gesellschaft oder Kultur, aber «vor allem mit dem Glücklichsein.»
www.celinegeser.ch
Dieser Beitrag wurde uns freundlicherweise von der BauernZeitung, Cornelia von Däniken, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!