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Wetzikon
08.11.2022

«Rechtsextreme fühlen sich sicher genug, um in der Öffentlichkeit aufzutreten»

Den rechtsextremen Gruppierungen sollen alle bestimmt entgegentreten. (Symbolbild)
Den rechtsextremen Gruppierungen sollen alle bestimmt entgegentreten. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock
An der Parlamentssitzung vom 7. November 2022 brachten die Grünen, die Alternative Wetzikon und die SP ihre Besorgnis und ihr Entsetzen über die Entwicklungen von rechtextremen Gruppierungen zum Ausdruck. Alle müssten das Recht auf freie Meinungsäusserung vehement schützen und deren Verletzung konsequent entgegentreten.

Am 16. Oktober 2022 kam es im Tanhaus in Zürich zu einem Angriff auf eine Veranstaltung für Kinder. Eine rechtsextreme Nazi-Gruppe griff die Queer-Community an. Kurz darauf bekannten sie sich öffentlich mit Namen und Gesicht zum Angriff.

«Wir sind besorgt. Wir sind wütend. Wir sind entsetzt», erklären die Grünen, die SP und die Alternative Wetzikon (AW) an der Parlamenetssitzung vom 7. November. «Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und bekunden deutlich unsere Solidarität mit den Angehörigen der Community und allen Betroffenen.»

Fühlen sich zu sicher

Man habe ein Problem mit Rechtsextremen und Nazis. «Sie fühlen sich sicher genug, um in der Öffentlichkeit aufzutreten. Diese Entwicklung ist neu.» Dabei zitieren die drei Parteien die Worte des Journalisten und Kenners der rechtsextremen Szene, Fabian Eberhard: «Mit den professionellen Propaganda-Videos und ihrem neurechten Auftreten schaffen sie es, den Rechtsextremismus wieder 'hip' erscheinen zu lassen. Im Kern aber bleiben sie militante Faschisten.»

Verharmlosung nicht akzeptieren

Dieser Meinung sind auch die drei Parteien: «Faschos, Nazis, Rechtsextreme, die sich offen zeigen und Menschen in ihrer Freiheit und ihrem Lebensstil bedrohen. Dies darf auf keine Weise verharmlost werden. Wir akzeptieren keine Verharmlosung! Denn das Problem mit dem Rechtsextremismus kann nicht kleingeredet werden, denn es hat eine Geschichte.»

Wer versuche, die Gefahr, welche von Rechtsextremismus ausgehe, kleinzureden, habe nicht nur in der Geschichtsstunde geschlafen, sondern sei auch ignorant, sagen die drei Parteien in ihrer Fraktionserklärung.

Nicht nur ein Problem in der Stadt

Neonazis, Faschismus und Rechtsextremismus sei nicht ein Problem der Stadt Zürich, sondern betreffe auch das Zürcher Oberland. Beispiele seien das Nazi-Treffen im Juni 2022 mit ca. 50 Nazis in Rüti ZH, die sich in einer Waldhütte versammelt hatten (Zürioberland24 berichtete) oder der Fall von Oktober 2022, wo sich in Dübendorf Reichsbürger trafen.

«Was muss noch geschehen bis wir uns alle geschlossen gegen Faschismus stellen? Wo muss was geschehen, bis wir klare Zeichen setzen. Vielleicht in Uster? Vielleicht in Gossau, im Grüt? Oder warten wir gar auf einen ersten Vorfall in Wetzikon, bis wir aktiv werden?», stellen die Grüne, die SP und die AW als Fragen in den Raum.

Gefahr für die Stabilität

«Rechtsextremismus ist eine Gefahr für die Stabilität, die Diversität und die Freiheit in unserer Gesellschaft.» Er könne auf keinen Fall akzeptiert werden, ja, viel mehr als das: Rechtsextremismusmus müsse aktiv verhindert werden. «Auch hier in Wetzikon.»

Man könne froh sein, dass es in Wetzikon bisher noch zu keinem Vorfall gekommen sei, und das müsse auch so bleiben. Dafür brauche es eine
klare Position, eine deutliche Verurteilung und Zivilcourage, sind sich die drei Parteien einig.

Keinen Platz für Gewalt, Hass und Ausgrenzung

«Wir sind der festen Überzeugung: Jegliche Formen von Extremismus, welche Gewalt, Hass und Ausgrenzung fördern, dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Das muss auf alle Zeit so bleiben.» Die drei Parteien fordern die städtischen Behörden und Dienststellen, aber auch Politiker:innen sowie alle Mitmenschen dazu auf, das Recht auf freie Meinungsäusserung vehement zu schützen und deren Verletzung konsequent entgegenzutreten.

Zürioberland24