Am 15. März 2022 gab der Regierungsrat den provisorischen Strukturbericht und die provisorischen Spitallisten in eine breite Vernehmlassung. Im Rahmen der Vernehmlassung wurde der Strukturbericht und das transparente Verfahren generell positiv bewertet.
Da sich die Leistungserbringer bereits im Rahmen des Prozesses zur Spitalplanung mehrfach einbringen konnten, brachte die Vernehmlassung keine Überraschungen und keine grundlegend neuen Fakten zutage. Die Gesundheitsdirektion prüfte alle eingegangenen Anträge und Wiedererwägungsgesuche, der Strukturbericht und die Spitallisten wurden in wenigen Punkten angepasst. Auf der Basis des finalisierten Strukturberichtes hat der Regierungsrat nun die Zürcher Spitallisten 2023 definitiv festgesetzt.
25 Standorte für Akutsomatik
Die Zürcher Spitalliste 2023 Akutsomatik umfasst 25 Standorte. Gewisse Leistungen wurden konzentriert, z. B. im Bereich Schlaganfall und Polytrauma. Insbesondere legt der Kanton Wert darauf, dass bestehende Infrastrukturen nachhaltig genutzt, die Strukturen an die laufenden Entwicklungen angepasst und unwirtschaftliche Erweiterungen verhindert werden, teilt der Regierungsrat mit.
Die Stossrichtung, spezialisierte Leistungen an wenigen Standorten zu konzentrieren, wurde im Rahmen der Vernehmlassung generell gutgeheissen. Die Aufnahme eines weiteren Geburtshauses auf die Zürcher Spitalliste 2023 sowie die Stärkung der hebammengeleiteten Geburtshilfe wurden sehr begrüsst.
Lösung mit Spital Uster gefunden
«In konstruktiven Gesprächen zwischen den Spitalverantwortlichen und der Gesundheitsdirektion konnten ausserdem für die Spitäler Uster und Affoltern zukunftsfähige Lösungen gefunden werden», schreibt der Regierungsrat in seiner Mitteilung.
Beim Spital Uster war vorgesehen, sämtliche Leistungsaufträge mit Blick auf dessen Wirtschaftlichkeit nur provisorisch zu erteilen. Das Spital sollte aufzeigen, wie die Versorgungsstrukturen nachhaltig und wirtschaftlich gestaltet werden können.
Die Verantwortlichen des Spitals Uster hätten sich intensiv mit der künftigen Ausrichtung auseinandergesetzt und ein Versorgungskonzept eingereicht. Der Regierungsrat unterstütze den darin vorgesehenen künftigen Umbau der Spitalstrukturen zu mehr ambulanten und mittelfristig reduzierten stationären Leistungen sowie eine Fokussierung auf die Grund- und Notfallversorgung in der Region und die integrierte Versorgung im Bereich der Altersmedizin. Zudem würden die Spitalverantwortlichen mit grossem Engagement an der Verbesserung der Kosteneffizienz arbeiten.
Halbjahresabschluss zeigt Verbesserungen
Der Halbjahresabschluss 2022 zeige, verglichen mit früheren Zahlen, einige Verbesserungen. Auch die durchschnittlichen schweregradbereinigten Fallkosten konnten im Jahr 2021 gesenkt werden. Vor diesem Hintergrund und um die Weiterentwicklung zu unterstützen, verzichtet der Regierungsrat darauf, dem Spital die Leistungsaufträge provisorisch zu erteilen.
Zuteilung unter Auflagen
Gleichwohl sei im Sinne der bundes- und kantonalrechtlichen Vorgaben dem nicht erfüllten Wirtschaftlichkeitskriterium Rechnung zu tragen. Das Spital habe – entsprechend seinem Eventualantrag – innert einer vorgegebenen Frist nachzuweisen, dass sowohl Kosteneffizienz als auch wirtschaftliche Stabilität nachhaltig erreicht worden sind.
Dem Spital Uster werden in diesem Sinne sämtliche zugeteilten Leistungsaufträge unter der Auflage erteilt, dass es bis 31. Mai 2025 die nachhaltige Kosteneffizienz und wirtschaftliche Stabilität nachweist.