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Kanton
13.04.2022
13.04.2022 12:43 Uhr

Kanton Zürich beklagt Lehrpersonenmangel auf allen Stufen

Etwa 100 Klassen mehr wird es im nächsten Schuljahr in den obligatorischen Schulen des Kantons Zürich geben. Aber es fehlen die benötigten Lehrpersonen. (Symbolbild)
Etwa 100 Klassen mehr wird es im nächsten Schuljahr in den obligatorischen Schulen des Kantons Zürich geben. Aber es fehlen die benötigten Lehrpersonen. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Die obligatorische Schule im Kanton Zürich hat ein Problem: Im nächsten Schuljahr dürfte es etwa 100 Schulklassen zusätzlich geben - doch die Lehrpersonen fehlen. Der Mangel betrifft alle Stufen.

Der anhaltend hohe Zuwachs bei den Schülerzahlen und ein genereller Fachkräftemangel führen zu einer angespannten Situation auf dem Stellenmarkt für Lehrpersonen, wie die Bildungsdirektion mitteilt. Sie rechnet für das kommende Schuljahr mit einem Lehrpersonenmangel auf allen Stufen der Volksschule und leitet eine Reihe von Massnahmen ein.

161'000 Kinder im Schuljahr 2022/2023

Die Situation auf dem Stellenmarkt für Lehrpersonen ist angespannt. Wie aufgrund der demografischen Entwicklung zu erwarten war, sind die Schulen vom allgemeinen Fachkräftemangel besonders betroffen, so die Mitteilung. Jahr für Jahr müssen zusätzliche Klassen gebildet werden. Im Schuljahr 2022/2023 dürften gemäss Prognose etwa 161’000 Kinder eine obligatorische Schule im Kanton Zürich besuchen. Das sind rund 2500 Schülerinnen und Schüler mehr als im laufenden Schuljahr.

Damit kann von einem Bedarf von etwa 100 zusätzlichen Schulklassen im Kanton ausgegangen werden. Allfällige Auswirkungen der aktuell hohen Fluchtbewegung aus der Ukraine sind noch nicht eingerechnet, so die Bildungsdirektion weiter.

Anstellung auch ohne erforderliche Zulassung

Diese Ausgangslage führe dazu, dass die Bildungsdirektion für das kommende Schuljahr einen Lehrpersonenmangel auf allen Stufen feststellt. Als kurzfristige Massnahme und für mehr Flexibilität bei der Besetzung von offenen Stellen erhalten die Schulgemeinden die Möglichkeit, Lehrpersonen anzustellen, die nicht über die üblicherweise erforderliche Zulassung verfügen. Diese Anstellungen seien auf ein Jahr befristet, so die Mitteilung.

Taskforce «Lehrermangel» wird weitergeführt

Zudem seien verschiedene Massnahmen mit einem mittel- bis langfristigen Horizont eingeleitet worden. Dazu gehöre zum Beispiel die Weiterführung der Taskforce «Lehrermangel» mit Vertreterinnen und Vertretern der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), des Volksschulamts und der Verbände aus dem schulischen Umfeld. Ebenso würden laufend weitere Ausbildungsplätze geschaffen.

Der Kanton Zürich hat seinen Anteil an Studienplätzen an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in den vergangenen fünf Jahren um einen Drittel auf 166 Plätze ausgebaut. An der PHZH wird ein weiterer Ausbau der Anzahl Studienplätze angestrebt. Die Evaluation geeigneter zusätzlicher Flächen sei im Gang.

Auch mit den bestehenden Anstrengungen dürfte die Besetzung aller offenen Stellen anspruchsvoll bleiben. Die bewährten Massnahmen wie eine individuelle Erhöhung der Pensen, verlängerte Anstellungen über das Pensionsalter hinaus oder ein aktives Rekrutierungsmarketing von Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern sollen deshalb beibehalten werden.

Keystone-SDA/Zürioberland24
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